Das zu Ende gehende Jahr war, darüber bestehen schon heute keine Zweifel mehr, das beste seit 2000. Kuoni und Hotelplan konnten um 11 respektive 7% an Umsatz zulegen, TUI Suisse kam nach dem Hoch 2005 Einführung der deutschen Preise wieder, wie selber vorausgesagt, auf «normale» 8%. Einzig Travelhouse tanzt mit einem Nullwachstum aus der Reihe. Miteigner Thomas Stirnimann beunruhigt dies nicht weiter: «Wir können damit gut leben.» Denkbar, dass sich die Nummer vier bei der Marge schadlos hielt. Die Mitbewerber sprechen von gehaltenen oder leicht tieferen Werten in einem nach wie vor von Preisdruck gekennzeichneten Umfeld. Die weiteren von TI befragten eigenständigen TOs sind mit dem Reisejahr 2006 ausgesprochen zufrieden und nennen zweistellige Zuwachsraten. In den meisten Fällen konnte die Zunahme der Passagier-Zahlen nicht mit jenem der Umsätze mithalten.
Im Retailing sind die grossen Unternehmen mit der Geschäftsentwicklung recht glücklich. Der Grad der Zufriedenheit ist bei den reinen Retailern etwas höher als bei den grossen Ketten. Angesichts der zu einem schönen Teil wieder geweckten Reiselust ist die Liste der Gewinner bei den Zielen lang. Erstmals seit einigen Jahren standen sowohl das westliche wie das östliche Mittelmeer im selben Jahr besonders in der Gunst der Kunden. Italien hat an Interesse gewonnen. Auch Fernreisen wurden vermehrt unternommen, vor allem nach Asien und Nordamerika.
Der grosse Verlierer ist die Türkei, die unter verschiedenen Zwischenfällen zu leiden hatte. Der Ausblick auf den Winter fällt verhalten zuversichtlich aus. Wie denn generell die Euphorie der ersten Monate 2006 einer etwas nüchternern Einschätzung gewichen ist.
