RTS Hotels wagt sich in den Schweizer Markt (Ausgabe 2016-15)

Gateway hat sich verabschiedet, doch bereits steht ein weiteres Portal in den Startlöchern. Hinter der Schweiz-Präsenz stehen zwei Ex-Bähnler.

Ein weiteres Hotelreservationssystem wagt sich in die Schweiz: In diesen Tagen wird RTS-Hotels im Buchungssystem Tour Online freigeschaltet. Eine Integration in Cets soll in zwei bis drei Monaten folgen. Angebunden sind über 80 Hoteldatenbanken, darunter GTA, Hotelbeds, Tourico, Miki Bico, Qantas, Asia Overland, Hotel Pass oder Hana Tours. Ein Teil wird zudem selbst eingekauft, sodass den Reisebüros 150000 Hotels in über 20000 Destinationen und in 198 Ländern zur Verfügung stehen. RTS, 2005 in Hongkong gegründet, bezeichnet sich als führendes B2B-Hotelreservationssystem in Asien. 2011 folgte die Expansion nach Europa, konkret nach Frankreich und Portugal – und jetzt eben in die Schweiz.

Für die Vermarktung ist die Firma Vitamin B beauftragt, wo zwei bekannte Branchenvertreter für RTS zuständig sind: Christian Wildi (ex SBB) betreut die Deutschschweiz und Marine Kerhoas (ex Voyages SNCF/Raileurope) die Romandie.

Dass es ein hartes Business ist, sind sich die beiden bewusst – die Konkurrenz ist mit Exklusively Hotels, Sun Hotels, Albatravel, Travelcube etc. gross. Keine Angst, dass mit RTS dasselbe geschieht wie mit Gateway 2 Travel (siehe unten)? «Ein Pluspunkt ist, dass es Ansprechpartner in der Schweiz gibt und wir zwei in der Branche bereits gut bekannt sind», antwortet Wildi. Zudem gebe es Helpdesks, die zwar nicht in der Schweiz postiert sind, aber auf Deutsch und Französisch antworten würden. Wildi glaubt zudem, dass die Nettopreise in Kombination mit der Kommission sehr konkurrenzfähig sind: «Wir haben viele Tests gemacht und gesehen, dass RTS-Hotels in 50% der Abfragen den günstigsten Preis offerieren kann.» Dank einem «Reverse-Bidding-System» können die Hoteliers die Preise laufend anpassen, um konkurrenzfähig zu sein.

Als Einführungsangebot schüttet RTS in der Schweiz bis Ende August 16% Kommission aus, danach werden es 14% sein. Ein Mindestumsatz ist nicht nötig, die Reisebüros müssen aber einen Vertrag mit RTS abschliessen. Vier Pilotagenturen haben dies bereits gemacht, auch Nussbaumer Reisen in Burgdorf. Reiseberaterin Madeleine Küffer stellt RTS ein gutes Zeugnis aus: «Ich habe unter anderem einen zweiwöchigen Aufenthalt in Dubai gebucht, zu einem wirklich hervorragenden Preis.»

über konkrete umsatzziele für den Markt Schweiz spricht RTS nicht. «Aber wir möchten eine Rolle spielen in diesem Markt und rufen die Reisebüros dazu auf, uns zu testen und zu vergleichen», so Wildi.

Stefan Jäggi