SAA stärkt Offline-Markt Schweiz (Ausgabe 2014-30)

Die südafrikanische Airline verzeichnet aus der Schweiz trotz fehlender Direktanbindung ein grosses Wachstum.

South African Airways (SAA) ist zurück in der Schweiz – nicht mit einem Flug, aber zumindest mit einer Repräsentanz. Corinne Wirth (ex Air India) wurde extra für dieses Mandat bei Discover the World Marketing eingestellt und wird die Airline in einem ihrer wichtigsten Offline-Märkte vertreten. Wirth beginnt zu einem guten Zeitpunkt; «South African Tourism hat die Schweiz wegen des grossen Wachstums wieder ins Visier genommen, und wir verzeichnen ebenfalls Zuwächse im zweistelligen Prozentbereich aus der Schweiz», sagt Wirths Vorgesetzter, Zentraleuropa-Verkaufschef Christof Hückelheim. 

Mit den Schweizer Airlines kommt man sich dabei nicht gross ins Gehege – auch wenn Edelweiss ihre Kapstadt-Frequenz soeben erhöht hat. «In der Hochsaison verträgt es jeden Mitbewerber. Was gut für Südafrika ist, ist auch gut für uns», sagt Hückelheim.

Dass es zwischen Zürich und Johannesburg schwierig ist, mit der Nonstop-Verbindung von Swiss zu konkurrieren, ist ihm klar. «Aber wenn jemand ab Genf oder Basel fliegt und sowieso umsteigen muss, sind unsere Flüge ab München und Frankfurt eine gute Alter-native. Ausserdem fassen wir Marketing-Aktivitäten in der Ostschweiz ins Auge.» Zusätzlich diene Swiss als Feeder in Johannesburg, wo die Passagiere dann ins Regionalnetz von SAA umsteigen.

Apropos Regional- und Domesticnetz: Dort verdient SAA Geld, während die Langstrecke defizitär ist. Die München- und Frankfurt-Routen würden immerhin den Break-even-Point erreichen, so Hückelheim. Insgesamt verlor die Airline letztes Jahr aber EUR 70 Mio., und dieses Jahr verspricht nur kleine Verbesserungen. Aus-serdem hat die Regierung noch immer kein grünes Licht für die Erneuerung der Langstreckenflotte gegeben.

Den Longhaul-Bereich hat man deshalb aufs Wesentliche reduziert und fokussiert eher auf die Subsahara-Region. «Hier gibt es relativ wenig Konkurrenz. Viele Airlines haben schlechte Rankings, und auch die Bahn ist nur selten eine Alternative», erklärt Hückelheim. Entsprechend gestalten sich die News von SAA: Frequenzerhöhungen nach Windhoek, Nairobi, Dar es Salaam und Kinshasa, dazu die Rückkehr an den Skukuza Airport im Krüger-Nationalpark.

Stefan Jäggi