Starter möchte nun auch Wachstum in der Deutschschweiz (Ausgabe 2007-12)

Der Veranstalter aus Frankreich legt zwar nur eines von vier Segmenten auf Deutsch und in Franken auf, doch diese Palette hat ex Basel einiges zu bieten.

Die Sonne scheint ins Sitzungszimmer an der 9, Avenue du Maréchal Foch. TI trifft sich am Hauptsitz von Starter Voyages in Mulhouse mit Geschäftsführer Daniel Fechting und Marketingleiter Thomas Giband. Vor sich ausgebreitet haben sie ihre aktuelle Produktpalette. Diese besteht aus total acht Katalogen: vier Werke für Frankreich, drei Werke für die Romandie und ein Werk für die Deutschschweiz (siehe Box).

Nicht nur die Sonne scheint im Elsass, auch die Manager des frankophonen Veranstalters strahlen. «Wir liegen bei den Buchungen Mitte März 13% über der Vorjahresperiode», schwärmt Fechting. «Vergleicht man nur den Januar 2007 mit dem Januar 2006, so verzeichnen wir gar ein Plus von 24%.» Vom Februar 2007 zum Februar 2006 seien es noch 8% gewesen. «Wenn wir bis Ende Jahr im Schnitt über 10% halten könnten, dann wäre das absolut super.»

Im vergangenen Jahr habe Starter einen Gewinn von CHF 0,5 Mio. erwirtschaftet. Dies entspricht laut Fechting etwa dem Vorjahr. Gleiches gilt für den Umsatz, der sich erneut auf CHF 75 Mio. belaufen habe. Die Kundschaft stamme zu 80% aus Frankreich. Doch auch die Nachbarn im Dreiländereck kauften regelmässig in Mulhouse ein. Der Anteil aus Deutschland sei zwar mit weniger als 5% fast marginal. Dafür machten die Schweizer mehr als 15% der Buchungen aus, wobei rund 60% dieser Passagiere aus der Romandie stammten.

Fechting ergänzt: «Die französischsprachige Schweiz hat bei uns mittlerweile die deutschsprachige Schweiz überholt. Dies liegt vor allem an den Badeferien und Rundreisen auf der Langstrecke, die wir nur auf Französisch in Franken ausschreiben. Nachdem wir in letzter Zeit in der Romandie stark gewachsen sind, wollen wir in nächster Zeit in der Deutschschweiz zulegen.» Der Geschäftsführer von Starter zählt dabei auf die Hilfe seiner wichtigsten hiesigen Partner: die Basler Charterfluggesellschaft Hello, den Flughafen Basel-Mulhouse-Freiburg, den Schweizer Generalagenten Cat Travel.

«Wer nicht bei uns in Mulhouse auf Hochdeutsch buchen will, kann sich in Mundart an unseren Freund Cabane und sein Team in Basel wenden», meint Fechting. Um die Buchungen zu erleichtern, habe Starter verschiedene Dinge unternommen. «Einerseits haben wir uns dem Schweizer Markt angepasst und sämtliche Gebühren in unsere Preise integriert. Andererseits bieten wir den Agenten seit über einem Jahr ein Business to Business Tool, das bereits sehr gut funktioniert. 60% der Badeferien werden derzeit darüber abgewickelt. Man braucht also gar nicht mehr anzurufen.» Das B2B findet man unter www.voyages-starter.com.

Die Starter-Sonne soll nun auch in der Deutschschweiz richtig aufgehen. Doch was hat man zu bieten? Eine reiche Palette an Badeferien auf der Mittelstrecke ab/bis Basel. Total verfügt der Veranstalter diesen Sommer hier über 100000 Chartersitze im Risiko. Starter nennt den Flughafen Basel-Mulhouse-Freiburg deswegen auch sein Zuhause. «Wir setzen voll auf den trinationalen EuroAirport», sagt Fechting. Geflogen wird mehrheitlich mit Hello. «Wir bewegen eine ihrer MD-90 exklusiv an sechs von sieben Tagen die Woche.»
Die Deutschschweizer können aus folgenden Regionen bzw. Ländern auswählen: Ägypten, Bulgarien, Djerba, Gran Canaria, Ibiza, Korfu, Kreta, Madeira, Marokko, Rhodos, Teneriffa und Tunesien. «Wir haben für diesen Sommer zwar keine neuen Destinationen, dafür haben wir viel verändert und verbessert», betont Fechting. «So haben wir mehr als 20 Hotels ins Programm aufgenommen. Und bei unseren Chartern setzen wir auf Ziele, die von Low Cost Carriers nicht angeflogen werden.»

Norman C. Bandi, Mulhouse

8 Kataloge – 4 Segmente – 2 Sprachen – 1 Kommission

«Bei uns hat sich viel verändert», sagt Daniel Fechting, Geschäftsführer von Starter. «Wir konzentrieren uns ganz klar auf vier Segmente.» Die da wären: Badeferien auf der Mittelstrecke bzw. auf der Langstrecke sowie Rundreisen in Übersee bzw. im Osten. Letztgenanntes Produkt wird erst seit einem Jahr aufgelegt. Neben Russland, Mongolei, Usbekistan und Armenien schreibt man neu auch Bulgarien und Rumänien aus. «Dafür haben wir uns von der Kurzstrecke entfernt, weil die Konkurrenz am EuroAirport mit Easyjet oder Swiss zu gross geworden ist.» Städtereisen mit Charterrisiken seien für einen Veranstalter so nicht mehr attraktiv.

Mit den vier Segmenten bringt es Starter auf acht Kataloge, wobei das Vollsortiment nur dem Heimmarkt gewidmet ist und auf Französisch in Euro publiziert wird: «Mer & Soleil» (180 Seiten), «Les Plages» (84 Seiten), «Les Circuits» (116 Seiten) sowie «Cap à l’Est» (32 Seiten). Mit Ausnahme der Rundreisen im Osten werden alle Programme ebenso in der Romandie vertrieben, jedoch mit Preisen in Franken. Einzig das Hauptwerk gibt es unter dem Titel «Meer & Sonne» (52 Seiten) für die Deutschschweiz ex Basel. Es handelt sich jedoch um eine abgespeckte Version. «Wir verzichten bewusst auf unsere frankophonen Hotels», betont Fechting.

Die Langstrecke wird dagegen nur auf Französisch geführt. Im Bereich Badeferien bietet Starter die Destinationen Dominikanische Republik, Guadeloupe, Kenia, Kuba (neu), Martinique, Mauritius, La Réunion, Senegal, Thailand. Im Bereich Rundreisen von Amerika über Afrika und Arabien nach Asien sind zehn Länder neu: Indonesien, Japan, Jordanien, Kenia, Kuba, Mali, Namibia, Senegal, Syrien, Usbekistan.
Zur Provisionierung erklärt Fechting: «Die Basiskommission beträgt 12%. Mit unserer Superkommission können es bis zu 15% werden. Und für Nur-Flüge gibt es 10%.»   

NCB