Stehen Nonstop-Flüge nach China unmittelbar bevor? (Ausgabe 2007-02)

In der zweiten Hälfte dieses Jahres werden Air China und Shanghai Airlines auch operativ in die Star Alliance aufgenommen. Und 2008 erhält Swiss drei weitere A340. Diese Ausgangslage weckt die Frage nach bevorstehenden Nonstop-Flügen zwischen dem Reich der Mitte und der Schweiz.Li Jiaxiang von Air China betonte kürzlich gegenüber TRAVEL INSIDE, seine Gesellschaft (Chinas Nummer

In der zweiten Hälfte dieses Jahres werden Air China und Shanghai Airlines auch operativ in die Star Alliance aufgenommen. Und 2008 erhält Swiss drei weitere A340. Diese Ausgangslage weckt die Frage nach bevorstehenden Nonstop-Flügen zwischen dem Reich der Mitte und der Schweiz.

Li Jiaxiang von Air China betonte kürzlich gegenüber TRAVEL INSIDE, seine Gesellschaft (Chinas Nummer 2) habe keine Pläne, die Schweiz in ihr Streckennetz einzubeziehen: «Wir fliegen gegenwärtig nach Frankfurt, London, Paris und Rom. Im Dezember 2006 ist Madrid dazugekommen, von dort ziehen wir unseren Flug nach Sao Paolo weiter.» Air China pflege sehr gute Beziehungen zu Lufthansa, was bedeute, dass auch die Beziehungen zu deren Tochter Swiss gut seien. «Gegenwärtig wird in Europa lediglich die Eröffnung einer Strecke von Peking nach Berlin evaluiert.»

Shanghai Airlines (Nummer 5 in China) fliegt im Verkehr mit Europa laut Fan Hongxi, dem Präsidenten der Gesellschaft, bisher lediglich einen Frachtflug nach Frankfurt. Neu werden einige Städte in Europa als Ziele für den Personentransport evaluiert, worunter auch Zürich. Hongxi: «Wir sind im Kontakt mit Swiss.» Bezüglich einer eventuellen Koordination mit Air China innerhalb der Allianz spricht Hongxi Klartext: «Wir glauben an den  freien Wettbewerb und treffen keine Absprachen.»

«Für Swiss spielt die Präsenz zweier chinesischer Mitglieder in der Star Allianz eine wichtige Rolle», erklärt CEO Christoph Franz. Das habe vor allem für den Weitertransport von Passagieren innerhalb Chinas eine grosse Bedeutung. Franz geht weiter davon aus, dass in absehbarer Zukunft wohl kaum eine chinesische Gesellschaft die Schweiz anfliegen werde. Ein Entscheid, welche Routen Swiss mit den zusätzlichen Flugzeugen bedienen wird, dürfte laut Franz gegen Ende 2007 fallen. Netzwerkchef Harry Hohmeister gibt im Fall China zu bedenken, dass eine solche LX-Operation wegen des Überschreitens von 24 Stunden nur mit zwei Flugzeugen geplant werden könne. Ein wichtige Kennzahl für die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit eines Chinafluges: Gegenwärtig fliegen laut MIDT-Zahlen ab Zürich täglich lediglich zwischen 30 bis 50 Passagiere via einen andern Hub nach Peking. Dies bedeutet, dass man Umsteigerverkehr in der Grössenordung von 80% akquirieren müsste. Hohmeister führte kürzlich gegenüber der ‹Aero-pers-Rundschau› weiter aus: «Wichtiger als Peking ist nach wie vor Afrika und wichtiger wäre im Moment auch San Francisco, während Rio de Janeiro wie Peking überschätzt werden.»     

PK