Swiss ist erstaunt über einige SRV-Forderungen (Ausgabe 2009-16)

Eine Vereinheitlichung oder Vereinfachung von Regeln und Prozeduren sei aus wettbewerbsrechtlichen Gründen ausgeschlossen.

In den letzten Wochen liessen Agenten und Broker mächtig Dampf gegen
die Airlines ab. Und natürlich kriegte auch die Swiss, vor allem
aufgrund ihrer Rolle als (Mit-)Initiantin des Preferred-Fares-Modells,
ihr Fett weg.

Rudolf Schumacher (Head of Sales & Marketing Switzerland bei Swiss)
ist gerne zum Gespräch mit Vertretern von Reisebüros oder TOs bereit –
letzte Woche gab es wieder eine Sitzung mit Vertretern der Fachgruppe
Flug des SRV. Allerdings ist er erstaunt über gewisse Forderungen im
Zusammenhang mit der heutigen Komplexität des Flugticketverkaufs.

«Die Forderung nach einer Vereinheitlichung von Vorschriften, Regeln
(zum Beispiel beim Übergepäck), beim Interlining oder gar bei den
Preisen widerspricht dem freien Wettbewerb und wird von den
Wettbewerbsbehörden der EU sowie der Schweiz nicht toleriert», hält
Schumacher fest, «der Wettbewerb spielt, der Kunde profitiert von einem
liberalisierten, globalen Markt mit einem deutlich erweiterten Angebot
sowie tieferen Preisen. Viele Kundensegmente können sich heute
Flugreisen oft mehrmals im Jahr leisten –Kunden, für welche Flugreisen
in der Vergangenheit nicht bezahlbar waren. Fluggesellschaften sowie
Reisebüros profitieren von diesem Mehrverkehr, zumindest was die
Volumina betrifft.» Er räumt aber auch ein, dass Fluggesellschaften und
Reisebüros dabei mit einer zunehmenden Komplexität umgehen müssen.

Und dass dies in Zeiten gefallener Margen besonders schwer zu
akzeptieren sei. Doch bemängelt Swiss auch ein Absinken des Know-hows
bei den Reisebüro-Mitarbeitenden, insbesondere was die GDS-Kenntnisse
betreffe. Dies sowohl bei KMU als auch bei Grossunternehmen.