Tiefrotes Halbjahresresultat bei Kuoni: «Die Schweiz hat gelitten» (Ausgabe 2015-35)

Der Verkauf des Outbound-Reiseveranstaltergeschäfts (nicht fortgeführte Aktivitäten) belastet die Halbjahreszahlen der Kuoni Group massiv. Der Nettoerlös aus den fortgeführten Aktivitäten (GTD, GTS und VFS Global) sank auf CHF 1,53 Mia. (–0,6% gegenüber dem ersten Halbjahr 2014). Das organische Wachstum betrug 6,8%, doch der starke Franken schlägt mit –7,4% negativ zu Buche. Der Nettoerlös aus den

Der Verkauf des Outbound-Reiseveranstaltergeschäfts (nicht fortgeführte Aktivitäten) belastet die Halbjahreszahlen der Kuoni Group massiv. Der Nettoerlös aus den fortgeführten Aktivitäten (GTD, GTS und VFS Global) sank auf CHF 1,53 Mia. (–0,6% gegenüber dem ersten Halbjahr 2014). Das organische Wachstum betrug 6,8%, doch der starke Franken schlägt mit –7,4% negativ zu Buche. Der Nettoerlös aus den nicht fortgeführten Aktivitäten, wozu auch Kuoni Schweiz gehört, beträgt CHF 848,4 Mio. (2014: CHF 989,9 Mio.). Aufgrund einmaliger Sondereffekte rund um den Verkauf wie z.B. Kosten für den Verkaufsprozess und Wertberichtigungen auf dem Goodwill ist das Ergebnis hier mit CHF –178 Mio. klar negativ. Das Konzernergebnis präsentiert sich deshalb mit CHF –172,1 Mio. tiefrot (Vorjahr: CHF –14 Mio.). Für das Gesamtjahr erwartet CEO Peter Meier einen Betriebsgewinn (Ebit) von CHF 40 bis 50 Mio.

Meier zu den Zahlen der nicht fortgeführten Aktivitäten: «Nicht durch Zahlen gesichert, aber gefühlt haben sich die nordischen Länder nach einem sehr schwierigen 2014 wieder gefangen, Grossbritannien liegt etwa auf Vorjahresniveau, Asien hat sich positiv entwickelt. Die Schweiz hat gelitten. Das Preisniveau ist durch die Währungsentwicklungen gesunken und nach der Verkaufsankündigung gab es gewisse negative Einflüsse von Seiten der Vertriebspartner. Das führte zu weniger Volumen und Umsatz, wobei die Spezialisten-Marken besser abgeschnitten haben als die Kernmarke Kuoni.» Das Resultat von Kuoni Schweiz sei im ersten Halbjahr 2015 sicher schlechter als im Vorjahr. Die Ausführungen lassen den Schluss zu, dass die Erlösminderung von rund 14,3% bei den nicht fortgeführten Aktivitäten grossteils auf Kuoni Schweiz entfallen dürfte. 

Ein Verkauf des Kuoni-Hauptsitzes und eine Zusammenführung aller Kuoni-Group-Aktivitäten mit rund 300 Mitarbeitenden an einem neuen Standort werde geprüft, komme aber frühestens 2016 in Frage, so Meier. Kuoni Schweiz ist derzeit Mieterin in der Liegenschaft der Kuoni Group, müsste sich nach einem Verkauf mit dem neuen Besitzer arrangieren oder neue Räumlichkeiten suchen.

UH