Transparenz als oberste Maxime (Ausgabe 2015-39)

Wohin steuern die Online Travel Agencies?

Transparenz ist alles – das war eine der Botschaften einer heissen Diskussion zwischen Metasearchern und OTAs am FVW-Kongress in Essen. Ein Veranstalter könne sein Produkt auf der Website jederzeit im besten Licht darstellen, lautete die Aussage von Georg Ziegler, Director Content bei Holidaycheck; der Kunde wolle aber auch unabhängige Meinungen. Deshalb sehe er den Direktverkauf inzwischen nicht mehr als allein existenzfähig, so Ziegler. Immer die erwünschte Transparenz zu schaffen, sei auch eine technische Herausforderung, fügte Jan Valentin (Managing Director Europe, Kayak) hinzu und nannte die Gepäckgebühren der Airlines als grosses Problem für die Preistransparenz. Einen interessanten Aspekt führte Boris Raoul, CEO von Unister Travel, an: «Es ist durchaus sichtbar, dass TOs, die in ihre Marke investieren, sich besser verkaufen.» Die am Kongress aufgestellte These, OTAs müssten 20% pro Jahr wachsen, um am Markt bestehen zu können, kommentierten die Diskussionsteilnehmer nicht mit konkreten Zahlen. Valentin (Kayak) betonte aber, man wachse stärker als die OTAs und könne vom Geschäft Metasearching sehr gut leben. Ambitionen, ein OTA zu werden, habe man nicht.

Zu grossen Kontroversen führte das in Deutschland brodelnde Thema Reisegutscheine, welche die OTAs teils auf die nächste Reise, teils als Rückvergütung anbieten. Während die einen sie als Kundenbindungsinstrument bezeichneten, betonten die anderen deren zerstörerische Kraft. 

Und wer sind denn nun die besten am Markt? Als Positivbeispiele mit hoher Datenqualität und Kundeninteraktion wurden nahezu einstimmig Trivago, Booking.com und Airbnb genannt. 

SG