TRAVEL INSIDE ist angetreten, den Reisemarkt Schweiz für das Jahr 2006 aufzuschlüsseln und so mehr Transparenz zu schaffen. Doch weshalb lassen sich grosse Konzerne nicht gern detaillierter in ihre Karten blicken? Und weshalb scheuen kleine und mittlere Unternehmen vielfach die Öffentlichkeit?
Spätestens beim Nachhaken beantworteten 34 der 40 Firmen zwei Fragen die Zahl der Angestellten sowie der Filialbetriebe in der Schweiz. Daraus lässt sich verlässlich schliessen, dass die Reisebüros um 5 Prozent zurückgegangen sind und die Mitarbeiter um 1 Prozent zugenommen haben. Zudem sind es Indikatoren, die eine gewisse Auskunft über Grösse und Gewicht der einzelnen Unternehmen geben.
Gar keine Angaben über ihre Umsätze wollten 16 der 40 Firmen machen. Entweder, weil sie nicht daran interessiert sind, dass die Konkurrenz weiss, wie viel sie verdienen. Oder, da sie Teil eines global tätigen Konzerns sind, der seine Daten nicht nach Ländern ausweist. Entsprechend musste es in einigen Fällen zu Schätzungen kommen, die jedoch als fundiert bis abgesichert betrachtet werden können.
Auskunft muss hierzulande offiziell nur die börsenkotierte Kuoni Reisen Holding erteilen. Bislang hat der hiesige Branchenprimus seine Erlöse nach den strategischen Geschäftseinheiten bekannt gegeben, eine davon war Kuoni Schweiz. Mal sehen, ob dies auch in Zukunft geschehen wird, sobald die Marken von Kuoni Schweiz auf die neuen strategischen Geschäftsdivisionen verteilt worden sind.
Mit spezifischen Daten wie Umsatzverteilung nach Vertriebsformen tun sich indes die meisten befragten Firmen schwer. Den mittleren Veranstaltern sei zugutegehalten, dass sie oftmals nur Geld mit ihrem Touroperating umsetzen. Und die mittleren Reisebüroketten seien gelobt, weil zwei der vier grössten reinen Retailer ihre Umsatzvolumen nach Wiederverkauf, Eigenproduktion oder Fremdbelieferung aufgeschlüsselt haben.
Der aufrichtige Dank gilt daher allen Unternehmen, die freiwillig Zahlen und Fakten zum Reisemarkt Schweiz geliefert haben. Sie tragen ihren Teil dazu bei, mehr Transparenz zu schaffen. Dies ist leider nicht jedermanns Sache. Sollte sich jemand persönlich angesprochen fühlen, so ist er eingeladen, sich proaktiv für das nächste Jahr einzubringen.
