Travel.ch verpasst sich eine neue Strategie (Ausgabe 2012-49)

Die Schweizer OTA soll ab 2014 ganz anders auftreten.

Als Simon Lehmann am 1. September 2012 in der neuen Einheit «Travel Related & Online Services» von Hotelplan nebst der Verantwortung für Interhome auch jene für Travelwindow (zu welcher die OTA travel.ch gehört) übernahm, war ihm schnell klar, dass ein strategischer Prozess eingeleitet werden muss. «Die Firma hat 2012 Verlust gemacht, war technologisch etwas stehen geblieben und hatte hohe Fluktuationsraten im Bereich Sales & Operations», so Lehmann.

Im Rahmen des Strategieprojekts «Pinta» erarbeitete Lehmann eine neue Strategie mit dem Ziel, «die Top-of-the-Mind-OTA im deutschsprachigen Raum zu werden». Am Geschäft in der Schweiz und in Österreich wird also festgehalten; Deutschland «behalte man im Auge». Das Geschäft in Skandinavien wurde bekanntlich eingestellt.

Wichtige Eckpunkte der neuen Strategie seien die Implementierung eines neuen Content-Management-Systems (CMS) sowie einer neuen Systemarchitektur. «Ab 2014 werden wir eine völlig neue Plattform haben», erklärt Lehmann.

Personell wurden bekanntlich die Bereiche Verkauf, Marketing und Operations unter Inka Nobel zusammengefasst. Weiter wurde die Abteilung Projekte & Produktion (unter Leitung von Fabian Wismer) gegründet, um die Produktstrategie besser zu definieren. Und von Interhome kommt per 1. Februar Elmar Kölbl als SEM-Spezialist zu travel.ch. «Um die Gruppensynergien besser zu nutzen»,so Lehmann, wird zudem als Reisebüro-Software demnächst HIT implementiert; bislang wurde auf Agent Online gearbeitet. Die Eigenständigkeit von travel.ch werde dadurch aber nicht tangiert und ein Umzug nach Glattbrugg stehe nicht zur Diskussion.

Zu den Erfolgschancen von travel.ch meint Lehmann: «Wir sind eine Vollsortiment-OTA und das einzige Vergleichs-portal der Schweizer Reisebranche. Wir haben Offline-Beratung. Wenn nun der Wandel vom technologiegetriebenen zum marktgetriebenen Unternehmen gelingt, werden wir Erfolg haben. Unsere Performance liegt jetzt schon über dem Vorjahr.»

JCR