«Travel.ch wird sehr preisaggressiv auftreten» (Ausgabe 2015-49)

Hotelplan Suisse bündelt das On- und Offline-Marketing in einem neuen Departement.

Die Integration von Travel.ch unter dem Dach von Hotelplan Suisse zieht weitere Kreise. Künftig bündelt der Schweizer Veranstalter seine Direktvertriebskanäle, um die Chancen des Kundenkontakts besser zu nutzen. Die B2C-Callcenter aller Marken von Hotelplan Suisse – mit Ausnahme von Travelhouse – sowie das Online-Marketing von Travel.ch wurden dem neuen Departement «Direct Business & Marketing» angegliedert. Geleitet wird es von Nicole Pfammatter. Der Preis der neuen Struktur: Acht Mitarbeitende von Travel.ch und aus der Abteilung Touroperating Shorthaul müssen gehen.

Synergien erwartet Hotelplan Suisse bei den Callcentern, die zwar weiter in separaten Teams, aber unter einer Führung arbeiten, beim Ausspielen der Produkte der Hotelplan-Marken (etwa im Charterbereich) und v.a. bei der Migration auf eine gemeinsame Technologie, erklärt Tim Bachmann, der als Director Tour-operating Shorthaul bislang für die B2C-Callcenter verantwortlich und am Integrationsprozess massgeblich beteiligt war. 

So wird die vom früheren Travelwindow in Hotelplan Suisse integrierte OTA Travel.ch künftig mit «Rotor» die gleiche Systemplattform haben wie Hotelplan, Migros Ferien und Globus Reisen. Von künftigen Entwicklungen können alle Plattformen gleichzeitig profitieren. 

«Travel.ch fokussiert auf ein jüngeres Publikum und wird sehr preisaggressiv auftreten», kündigt Bachmann an. Für Hotelplan gibt es die Möglichkeit, Produkt- und Margensteuerung feiner auszurichten. Ab April werde der Technologie-Wechsel komplett sein und v.a. bei den Suchfunktionen Verbesserungen bringen. So könne man z.B. Städtereisen, Luxus und Wellness auswählen und bekomme passende Angebote ausgeliefert, ohne vorher ein Ziel eingeben zu müssen. Zudem bringe Rotor in Sachen Schnelligkeit eine eklatante Verbesserung, durch die Player-Hub-Technologie von Peakwork. Auch die Individualisierung der Angebote soll sich verbessern, wobei die Kundendaten Bachmann zufolge markengetrennt behandelt werden. 

«Wir glauben an das OTA-Modell», sagt Bachmann. Mit dem seit 15 Jahren bekannten Brand Travel.ch habe man Zugang zu Zielgruppen, die nicht zu denen der Hotelplan-Kernmarken gehören. Integriert werden können «alle sinnvollen» Fremdangebote, sprich Angebote mit Abflügen ab der Schweiz.

Was den Bereich Google-Marketing angeht, der v.a. kleinen OTAs finanziell das Leben schwer macht, deutet Bachmann weitere Neuerungen an. Mit clever gesteuerten Keywords und einem fokussierteren Herangehen an das Thema Metasearcher könne man hier bestehen. 

Stephanie Günzler