TTS zeigt «Generalist» Travelhouse die kalte Schulter (Ausgabe 2006-39)

TTS-Reisebüros verkaufen neu in erster Priorität die TTS-Veranstalter, danach zwei zu definierende Generalisten.

Die Travel Trade Service Ltd. (TTS) hat es unmissverständlich formuliert: «Die TTS-Veranstalter werden klar in der ersten Priorität verkauft.» Dazu gehören die Knecht Reisegruppe (Knecht Reisen, Eurobus, Baumeler und Latino Travel), Tourasia, Let’s go Tours und Rolf Meier Reisen (RMR).
Die TTS-Priorität ist eine eindeutige Botschaft an die Retailing-Mitglieder der Vereinigung unabhängiger Reiseunternehmen, wie man sich neu bezeichnet. Im Geschäftsjahr 2005 wurden rund 25% des Umsatzes der TTS-Veranstalter (über CHF 150 Mio.) durch die Verkaufsstellen der TTS-Gruppe generiert. Dieser Anteil muss nun wohl deutlich steigen.

Das neue TTS-Credo verdeutlicht auch die zweite Vision: «Die weiteren Prioritätspartner werden neu definiert und ihre Zahl auf maximal zwei Generalisten gestrafft werden.» Im Klartext heisst dies, dass von vier der grossen Veranstalter mindestens deren zwei auf der Strecke bleiben und von der TTS-Gruppe nicht mehr bevorzugt wiederverkauft werden.
Ein Verlierer steht bereits fest: Travelhouse ist nicht mehr Prioritätspartner. Dazu TTS-Präsident Beat Walser: «Dieser Generalist hat sich mit der neuen Strategie bei uns selber unmöglich gemacht. Travelhouse hat immer mehr Reibungsflächen mit unseren TTS-Veranstaltern. Diese haben sich mit den Zukäufen deutlich vermehrt.»

Nachdem Travelhouse letztes Jahr wie TUI Suisse noch vom so genannten «Shiften» der TTS-Gruppe profitiert hat, zeigt man der Firma jetzt die kalte Schulter. Möglich, dass TUI Suisse als Prioritätsgeneralist quasi gesetzt ist.