Als die TUI-Flex-Führungsriege um Matt Huwiler und Andy Gantenbein letztes Jahr ihren Hut nahm und bei FTI anheuerte, um das Modulargeschäft auszubauen, fragte sich die Branche: Wie viel Geschäft wird TUI Suisse an FTI verlieren? Mit Spannung erwartete man deshalb den Schluss des TUI-Geschäftsjahres Ende September, wann jeweils diverse Verträge verlängert werden.
Inzwischen ist das FTI-Modularteam seit genau einem Jahr in Dietlikon zuhause. Der Modular-Einstieg in den Schweizer Markt fand aber erst im Juli statt, und buchbar sind die Angebote für Abreisen ab 1. November 2015 eine Klausel aus einem früheren Vertrag zwischen TUI Flex und FTI.
«Das kommende Geschäftsjahr wird ein Übergangsjahr», sagt Matt Huwiler, Managing Director TO Components, «wir werden von der Branche getestet, gelobt und getadelt werden, die Nummer eins sind wir im Moment noch nirgends. Aber: Wir konnten überall einen Fuss in die Türe bekommen, und wir haben einige Verträge abgeschlossen, die uns in bestimmten Büros zur Nummer zwei machen werden.» Für das Geschäftsjahr 2016/17 erwartet er dann einen grösseren Schub, was die Agentenverträge angeht.
Dieser Schub soll auch durch Technologie gefördert werden. «Produktetechnisch sind wir überall live», sagt Huwiler, «wir sind jedoch noch daran, eine neue Technik zu entwickeln, wodurch wir unsere Produkte in den europäischen Buchungssystemen sauberer darstellen können.» Dies werde nochmals rund ein Jahr dauern.
Bei TUI Suisse gibt man sich zum Thema gelassen. «Alle Verträge mit unseren Key Accounts sind für 2015/16 unter Dach und Fach unter anderem mit Globetrotter, dessen Prio-Partner wir sind. Wir haben keine Partner verloren», sagt Markus Kohli, Director Retailer Services. Ob es im kleineren Rahmen ein Shifting von TUI zu FTI gegeben habe, lasse sich aufgrund der Umsatzzahlen nicht feststellen.
Der erwähnte Grosskunde Globetrotter will TUI die Treue halten. «Wir konnten den Vertrag zu den bisherigen Konditionen verlängern. Dies, obwohl wir Lateinamerika neu über unsere Akquisition Brasa Reisen abwickeln», sagt Head of Product Nick Gerber. Man habe von Anfang an gesagt, dass man TUI eine faire Chance gebe. «Wir sind zufrieden, die Qualität hat nicht nachgelassen. Systemtechnisch gibt es einige Umstellungsprobleme, etwa bei Mietwagen- und Hoteltools, aber das ist normal.»
