TUI macht neue Markenpolitik (Ausgabe 2006-44)

Neue Kataloge und neue Flüge: TUI Suisse erwartet ein exzellentes 2007.

«Wir bewegen etwas», resümierte CEO Martin Wittwer die News, die er am ersten Tag des TTW präsentierte. Das war untertrieben: TUI Suisse wird im nächsten Sommer mit nicht weniger als 41 Katalogen im Markt präsent sein.
Hintergrund dieser Offensive ist die derzeit gute Verfassung der Nummer drei. Im Touroperating verzeichnete TUI für 2006 bis dato ein Wachstum von 8% über Vorjahr; allein im Wintergeschäft wird ein Plus von 15% erwartet. Generatoren dieses Wachstums sind laut Wittwer Flex Travel, das erstarkte Badeferiengeschäft und auch die eigene Charterlösung in die Karibik mit Arkefly. Des Weiteren wuchs der Umsatz im eigenen Vertriebsnetz um 7%, trotz Umfirmierung. Wittwer erklärt: «Der Markentransfer von Imholz zu TUI verursachte keinerlei Probleme.» Und das Wachstum im Verkauf über unabhängige Reisebüros wuchs um gar 20%.

Deshalb spricht Wittwer schon jetzt von einem Resultat, das 2006 «markant besser» als das schon gute 2005 ausfallen wird. Und um auch 2007 nochmals zuzulegen – «aus eigener Kraft, eher als mit Zukäufen», wie Wittwer gerne bemerkt –, wurden nochmals zahlreiche Neuerungen bereitgestellt.
Eine davon betrifft die Markenpolitik. TUI Suisse bekennt sich klar als Generalist mit einem Vollsortiment und wenigen, starken Marken. Deshalb verschwindet die Handelsmarke Spinout. Das Sport-Programm, darunter ein neuer Katalog «Hiking & Biking» mit Angeboten der Alpin-Schule Innsbruck sowie ein erstmals im Sommer lancierter Golf-Katalog, werden neu unter dem Brand TUI Schöne Ferien, vorerst noch «powered by Spinout», aufgelegt.

Überhaupt feiert «TUI Schöne Ferien» als Katalogmarke ein Comeback. Sämtliche Badeferienprodukte im Pauschalbereich sind künftig so bezeichnet. Die ganz neuen Kataloge sind: «Asien» mit Angeboten in Thailand, Malaysia und Indonesien, «Afrika/Orient/Indischer Ozean» mit Condor-Fluglösung nach Ostafrika sowie «Portugal», wobei TUI hier von der neuen Helvetic-Airways-Lösung nach Faro profitiert. Zum Bereich «Baden & Entspannen» gehören ferner die Kataloge von 1-2-Fly (günstige Badeferien), Robinson (Top-Clubmarke) und – nach einem Unterbruch – wieder von Magic Life (günstigere Clubmarke).
Flex Travel baut ebenso weiter aus. Es kommt ein vom Asien-Katalog ausgekoppelter China-Katalog, mit Angeboten buchbar ab 1. April 2007. Zudem wird ein Premium-Katalog mit ausgewählten Fünf-Sterne-Hotels weltweit lanciert, der die Premium-Linie von TUI (vormals «TUI Stars») ergänzt. Letztere ist neu aufgeteilt in «Exotisch», «Mediterran» und «Naheliegend» (neuer Katalog für Selbstfahrer-Destinationen). Flex-Chef Matt Huwiler ist sichtlich stolz auf den Premium-Katalog: «Die Modularangebote von Flex und der Pauschalbereich von TUI überschneiden sich kaum, sondern ergänzen sich durchs Band sinnvoll. Und der Markt erkennt diese Trennung.» Jetzt fehle im Baukasten bloss noch Südamerika. «Das kommt noch», schmunzelt Huwiler.
Ähnlich klingt es betreffend Schiffsreisen. Im Bereich «Individuell Reisen» wird ein brandneuer Flussfahrtenkatalog unter dem Brand «TUI Entdecker» lanciert, der als Vorläufer für einen richtigen Kreuzfahrten-Katalog gilt.

Buchbar sind die TUI-Suisse-Angebote ab 8. November; die Premium-Produkte ab 8. Dezember. Ab jenem Zeitpunkt sind dann auch die Fluglösungen im Detail bekannt. Wittwer lässt sich nur entlocken: «Wir sind mit Arke-fly äusserst zufrieden, werden aber im Sommer auch wieder auf Edelweiss Karibik-Plätze beanspruchen. Je 10% unseres Angebots wird über Edelweiss und Belair abgewickelt werden. Die wichtigsten Flugpartner wie Swiss, die 50% des Angebots ausmacht, Hapagfly, die wieder nach Zürich fliegen wird, und Cyprus Airways sind bereits unter Vertrag. Wir schmeissen wegen Edelweiss/Belair unsere bisherigen bewährten Partner nicht wieder über Bord. Die von TUI Suisse angebotenen Flugsitze waren 2006 bisher zu 93% ausgelastet.»
Eine Neuerung ist schon bekannt: Als neuer Abflughafen wird das süddeutsche Memmingen, gut 50 Kilometer von Friedrichshafen, figurieren.

Jean-Claude Raemy