Unterschiedliche Online-Erfolge für Smarttravel und Webtravel (Ausgabe 2006-35)

Das eine Reiseportal, Smarttravel.ch, wurde im Juli abgeschaltet. Das andere, Webtravel.ch, bringt Gewinn für die Büros von Traveller und Hauger.

Wer die Website www.smarttravel.ch anwählt, erhält die Meldung, dass es diese Internet-Adresse nicht gibt. Beat Walser von Passage Reisen in Kloten, einer der Mitbegründer von Smarttra-vel: «Die Homepage wurde deaktiviert und schlummert. Die Firma Smarttravel GmbH bleibt aber weiterhin bestehen und wird eventuell einmal für ein neues Projekt gebraucht.»

Zu den Gründen für die Deaktivierung erklärt Walser gegenüber TI: «Es hat uns viel Geld und Manpower gekos-tet, dieses Portal auf die Beine zu stellen. Für einen Erfolg hätte es aber noch viel mehr Aktivitäten benötigt. Für die Werbung wollten wir jedoch kein Geld mehr in die Finger nehmen. Wichtig ist, dass bei diesem Projekt niemand  zu Schaden gekommen ist.»

Gründungsmitglieder der Smarttravel GmbH neben Walser waren Rolf Helbling (Helbling Reisen), René Bättig (Rolf Meier Reisen), Thomas Egger (Online Travel), Christof Keel, Mark Diggelmann, die Passage Reisen AG Kloten, die Passage Reisen Bassersdorf AG, die RMR Schaffhausen AG, die Swissexpress Reisebüro AG und die Tourasia Roemer AG. Das Stammkapital bei der Gründung im Februar 2005 betrug CHF 24000. Als Ziel gab man damals an, in der Schweiz unter die «top drei» der Reiseportale kommen zu wollen.
Die Website wurde im Herbst letzten Jahres aufgeschaltet. «Es kam allerdings nichts herein, und der Aufbau des Portals war sehr kostenintensiv. Die Gesellschafter mussten der neuen Firma Smarttravel Gelder in Form von Darlehen zur Verfügung stellen. Im Februar 2006 beschlossen wir eine Kapitalerhöhung auf CHF 193000. Somit wurden die Darlehen zu Stammkapital. So haben wir Voraussetzungen für einen sauberen Jahresabschluss geschaffen. Keine Rechnungen sind offen, alles ist gedeckt und wir haben etwas Reserven gebildet», sagt Walser.

Mehr Erfolg scheint das Reiseportal www.webtravel.ch der Firmen Traveller in Chur (von Gian Marco Caderas) sowie Hauger in Altdorf, Stans und Brunnen (von Iwan Berger) zu haben. Caderas ist zufrieden: «Vom ersten Tag an erzielten wir mit Webtravel Gewinn. Pro Tag erhalten wir durchschnittlich zwei bis vier Buchungen, wobei es sich bei 85 Prozent um Flüge, 10 Prozent Last Minutes und 5 Prozent Hotels/Mietwagen handelt. Die Buchungen werden geografisch auf die Büros aufgeteilt.»

Wollen Caderas und Berger mit Webtravel wachsen? Caderas winkt ab: «Die Buchungen werden sich auf diesem Niveau einpendeln. Wir sind nicht Nestlé, sondern ein Glacé-Stand im Schwimmbad, der das sehr gut macht. Mit Webtravel bieten wir eine gute Informationsquelle und strahlen gegenüber unserer Kundschaft Kompetenz aus. Das Internet ist kein Teufelszeug. Im Gegenteil, wir wünschen uns ausdrücklich, dass sich unsere Kunden dort informieren. Mit unserer Dual-Strategie – entweder günstig selber im Internet Infos einholen oder sich kostenpflichtig bei uns in den Büros beraten lassen – fahren wir gut.»
Webtravel steckt übrigens fast alle Werbegelder in Suchdienst-Marketing und verteilt bei den Kunden aktiv Flyer und Einlagen.

Chris Probst