Veranstalter missbraucht Garantiefonds-Logo (Ausgabe 2015-44)

Q2xpY2smVHJhdmVsIGlzdCBrZWluIE1pdGdsaWVkIG1laHIsIHZlcndlbmRldCBkYXMgTG9nbyBhYmVyIHRyb3R6ZGVtLg==

«Zurzeit gibt es keine neuen Angebote», heisst es auf den Internetseiten von Click&Travel und Mediashop-Reisen. Die beiden Aktiengesellschaften mit Sitz in Altendorf, für welche Giuseppe Melena die Einzelunterschrift hat, sind laut Handelsregister zwar aktiv. Dennoch ist der Geschäftsführer weder per Telefon noch per E-Mail erreichbar. «Ein neuer Fall für den Schweizer Garantiefonds?», könnte man sich fragen. Denn auf der Homepage von Click&Travel leuchtet ganz prominent dessen Logo – und dies, obschon der Reiseanbieter auf der Mitgliederliste des Garantiefonds nicht zu finden ist. 

Stefan Spiess, Geschäftsführer des Garantiefonds, schreibt auf Anfrage: «Die Click&Travel AG in Altendorf war Teilnehmer am Garantiefonds und ist es seit Mitte 2011 nicht mehr.» Die Verwendung des Logos sei ein Verstoss gegen die Bestimmungen. «Unsere Stiftung hat das Logo beim Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum in Bern als Marke eingetragen.» Laut Spiess werden die Kunden beim Austritt schriftlich darüber informiert, dass es untersagt ist, das Logo weiterzuverwenden. «Wenn wir auf einen Missbrauch stossen oder darauf aufmerksam gemacht werden, werden wir aktiv und untersagen es mit Androhung auf rechtliche Konsequenzen», erklärt er. 

So weit sei es bei Click&Travel bisher nicht gekommen. Grund: Man wusste nichts von diesem Fall. André Dosé, Stiftungspräsident, erklärt: «Es ist unglaublich schwierig, alles zu überprüfen. Wir haben sogar schon Kontrollen vor Ort durchgeführt und Nutzer aufgefordert, das Logo zu entfernen.» In der ganzen Schweiz sei dies aber unmöglich. Melena hat immer noch Zeit, selber aktiv zu werden: Aufgrund des WTA-X-Falls ist der Garantiefonds mit Arbeit eingedeckt. «Dem Fall von Click & Travel werden wir nachgehen, sobald die Geschäftsstelle wieder Zeit dafür hat. Da unseres Wissens die Geschäftstätigkeit eingestellt wurde, hat es für uns nicht Priorität.»

Erna Jonsdottir