Virgin Blue wird international (Ausgabe 2007-23)

Nach Jetstar will nun auch Virgin Blue internationale Flüge anbieten. Ab Mitte 2008 gehts nach Amerika.

Brett Godfrey, seit sieben Jahren CEO von Virgin Blue, konnte seinen Stolz an der ATE (Australian Tourism Exchange) nicht verbergen: «In zwölf Monaten werden wir nach den USA fliegen. Wohin die Reise gehen soll, wollte auch sein CCO Stefan Pichler (ex Thomas Cook) nicht verraten. Er fügte aber schmunzelnd an, Europa sei nicht auf der Liste der weiter angepeilten Länder, denn nachher sollen Asien Nord und Asien Süd folgen.

Eingesetzt werden  B-777-300ER. Sechs Maschinen werden fix bestellt, hinzu kommt eine Option für
weitere sechs. Hinzu wird eine siebte Maschine von ILFC geleast. Diese Ausweitung des Geschäfts – bisher wurde nur Neuseeland angeflogen – soll nicht unter dem Namen Virgin Blue erfolgen, da Singapore Airlines mit 49% an Virgin Atlantik beteiligt ist und dies bei der Gründung von Virgin Blue vor sieben Jahren vertraglich so festgehalten wurde. Gesucht wird in Kürze in einer Art Wettbewerb ein neuer Name für diese Gesellschaft. Godfrey mit einem Blick auf Qantas: «Unsere Kunden sagen uns, es müsse auf den Pazifik-Strecken mehr Wettbewerb herrschen.» 
Für den Binnenverkehr hat Virgin Blue elf Embraer 190 und drei Embraer 170 bestellt, mit denen ab der zweiten Jahreshälfte 2007 18 weitere Ziele in Australien bedient werden sollen. Weitere sechs Flugzeuge sind in Option, der ganze Deal soll 950 Millionen AUD kosten.

Ausgebaut werden soll auch die Zahl der Interline-Abkommen mit anderen Fluggesellschaften. Dazu sind lauf Godfrey gegenwärtig Gespräche mit einer zweistelligen Anzahl von Gesellschaften am Laufen. Bisher bestehen solche Abkommen mit UA, MH, Virgin Atlantic und Air Hawaii. Neu wurde auch ein Codeshare-Abkommen mit Air Mauritius abgeschlossen. Diese Gesellschaft fliegt Perth zweimal pro Woche sowie Sydney und Melbourne je einmal wöchentlich an. Virgin Blue offeriert von diesen Gateways aus MK-Kunden Codeshares nach 20 Zielen in Australien.

Die Gesellschaft, die für ihr rasches Handeln am Markt bekannt ist, beschäftigt sich laut Pichler auch aktiv mit dem Problem des CO2-Ausstosses: «We go green.» Und Godfrey ergänzt: «Wenn wir nicht aktiv werden und unsere Verantwortung wahrnehmen, riskieren wir, dass die Regierung sich einmischt, und das wäre schlimmer.» Seit März 2007 kann jeder Kunde freiwillig pro Ticket einen US-Dollar bezahlen. Mit diesem Geld sollen Projekte in Australien und Neuseeland unterstützt werden.

Peter Kuhn, Brisbane