Was bringt Cets Hybrid? (Ausgabe 2016-08)

TUI Suisse und Sunny Cars erhoffen sich, dass Reisebüros ihre Produkte einfacher finden und verkaufen. Andere Anbieter sind zurückhaltend.

Mit der neuen Systemlösung Cets Hybrid versucht Travelport, die Vorteile der TO-Systeme mit der Vergleichbarkeit von Cets zu kombinieren (TI von letzter Woche). Als Launching Partner konnte Travelport TUI Suisse gewinnen, als nächster soll Sunny Cars folgen.

Was erhoffen sich die Partner von Cets Hybrid? «Damit haben wir die Möglichkeit, unser System Iris.plus allen Vertriebspartnern zur Verfügung zu stellen», erklärt Markus Kohli, Director Retailer Services bei TUI Suisse. Im Detail: «Ab Mitte 2016 können die Reiseberater z.B. mit verschiedenen Filtern arbeiten, um die passenden Angebote schneller und einfacher zu finden. Die benutzerfreundliche Buchungsoberfläche von Iris.plus bietet eine übersichtliche Darstellung der Inhalte und Preise, freies Navigieren innerhalb der Buchungsmaske, verlängerbare Optionen, aktuelle Kundenbewertungen und eine Of–
ferten-Funktion. Und die neue Vakanzen-Übersicht zeigt für jeden Tag des Abfragezeitraums die effektiv vorhandenen Zimmer an. Mit der Super-PNR können alle Leistungen des Kunden verknüpft werden.»

Laut Kai Sannwald, CEO von Sunny Cars, bietet Amadeus/Toma etwas Ähnliches in Deutschland bereits seit drei Jahren an, und schon ein Jahr nach der Einführung haben 70% der Reisebüros den neuen Weg genutzt. «Cets ist zwar nicht ganz so kryptisch wie Toma, aber auch in der Schweiz ist es das Ziel, das Verkaufen von Zusatzleistungen so einfach wie möglich zu machen», so Sannwald. Mit der eigenen Oberfläche könne man Kunden einfacher beraten, ihm Bilder zeigen etc. «Erfahrungsgemäss wird dadurch nicht nur bedarfsgerechter, sondern auch etwas hochwertiger verkauft», so Sannwald.

Er sieht diejenigen Leistungsträger im Vorteil, die bereits über eine B2B-Plattform verfügen; «für alle anderen wird eine Anbindung an Cets Hybrid sehr aufwändig.» Aus-serdem dürfen es die Anbieter nicht «zu bunt treiben», denn für einen schnellen Buchungsabschluss brauche es weiterhin eine übersichtliche Plattform.

Andere Anbieter zeigen sich zurückhaltend. Kuoni Schweiz erachtet Cets Hybrid als «interessante Lösung, die wir uns sicher anschauen werden». Mit der Integration der DER-Touristik-Systeme Blank und Phoenix Unlimited sei man aber gut ausgelastet. FTI Schweiz verfolgt die Entwicklung «mit grossem Interesse, zum jetzigen Zeitpunkt ist aber noch nichts spruchreif». 

Hotelplan Suisse hingegen hat mit der Cets-Alternative HIT und dem eigenen B2B-Tool, das im Cets integriert ist, seine Bedürfnisse abgedeckt. «In den vergangenen Jahren wurde Cets von den Veranstaltern als gemeinschaftliche Lösung vorangetrieben und wir haben stets darauf geachtet, dass alle Produkte auch für die Reisebüros auf der Cets-Oberfläche buchbar sind. Wir werden dies weiterhin so handhaben», sagt CIO Pablo Castillo.

Stefan Jäggi