Was bringt positives Zwischenergebnis? (Ausgabe 2006-34)

Norman C. Bandi über das Halbjahresresultat von Kuoni

Im Wirrwarr des Rücktritts von Andreas Schmid drohte das Halbjahresresultat von Kuoni beinahe unterzugehen. Schliesslich musste sich Konzern-CEO Armin Meier am Tag danach erst einmal den Fragen der Journalisten zu diesem Thema stellen, ehe er seine guten Finanznachrichten verbreiten konnte. Auch dies dürfte in gewissem Sinne eine Erleichterung gewesen sein – denn Meiers Strategie geht dereinst auf.

Als Gesamtbild liefert der Kuoni-Konzern nach den ersten sechs Monaten ein mehrheitlich positives Zwischenergebnis. Der CEO nennt es akzeptabel. Die Analysten nennen es passabel. Das organische Wachstum, das zuletzt kaum spürbar war, schlägt diesmal deutlich zu Buche. Das Umsatzplus bewegt sich zwar im tiefen einstelligen Bereich, doch der Verlust des letzten Halbjahres konnte in einen Gewinn verwandelt werden – zwar nicht exorbitant, aber im Lichte des negativen Konzernergebnisses im letzten Jahr kann er sich allemal sehen lassen.

Das Einzelbild liefert eine etwas andere Optik. Während alle anderen Geschäftseinheiten ihr Betriebsergebnis verbessern, fährt Kuoni Schweiz im ersten Halbjahr einen Rückgang ein. Wobei an dieser Stelle festgehalten werden muss, dass Skandinavien und Asien & Destination Management mit dreistelligen Zuwachsraten eindeutig oben ausschwingen, aber ebenfalls keine berauschenden Gewinne liefern. Trotzdem: Im Fall des Heimmarktes ist es ein erneuter Verlust, der leicht über dem Vorjahreswert liegt, was auf Las Playitas und die Margen zurückgeführt wird. Einzig Grossbritannien beschert einen ansehnlichen Gewinn.

Von Belang ist das dritte Quartal, in das der Branchenprimus hitverdächtig gestartet ist. Für den Konzern war es der beste Juli aller Zeiten. Für die Geschäftseinheit Schweiz war es der beste Juli seit fünf Jahren. Entsprechend hat er wesentlich zum Rekord-Juli der gesamten Firma beigetragen. Besonders richtungsweisend ist dies, weil alleine dieser Monat zwischen einem Drittel und bis zur Hälfte des Umsatzes in einem Geschäftsjahr beitragen kann. Das erste Halbjahr ist traditionell schwächer. Darüber hinaus liegt der Konzern per 13. August beim Veranstaltergeschäft in Franken total 10% über dem Vorjahreswert. Verwaltungsrat und Management sind sich einig, dass es in diesem Rahmen bis Ende 2006 weitergehen kann. Eine Prognose für das Gesamtresultat geben sie indes nicht mehr ab, jedenfalls nicht, bevor sie das dritte Quartal im Trockenen haben.