Der Leistungsausweis der Swiss lässt sich sehen. Wie sich die Fluggesellschaft, die mit viel Geburtswehen und relativ wenig Goodwill an den Start ging, entwickelt hat, verdient Respekt. Trotz vieler Hindernisse wie dem eingeschränkten An- und Abflugregime am Flughafen Zürich, härter werdendem Umfeld und Konkurrenzkampf, gestiegenen Kerosinpreisen und mehr hat sie den Turnaround geschafft und wird für 2006 schwarze Zahlen präsentieren. Nicht zuletzt haben die Übernahme durch Lufthansa, der Beitritt zur Star Alliance und der damit verbundene Motivationsschub sowie die neuen Marktmöglichkeiten viel zur positiven Entwicklung beigetragen.
Die Swiss hat sich einen Platz im Feld der weltweit tätigen Qualitätsairlines erarbeitet und wird als neue nationale Fluggesellschaft der Schweiz wahrgenommen. Dass sie vor kurzem von den Lesern des angesehenen Magazins «Business Traveller» zur besten europäischen Airline gekürt wurde, ist eine grosse Genugtuung für alle, die an dieser Erfolgsgeschichte mitgearbeitet haben.
Einen wichtigen Beitrag hat dabei das für den Heimmarkt Schweiz verantwortliche Team um Rudolf Schumacher geleistet. Mit viel Willen und Einsatz wurden die gesetzten Ziele konsequent verfolgt. Der Erfolg gibt ihnen Recht: Die Swiss hat ihr Image in der Schweizer Bevölkerung markant aufpoliert und sich in der Wirtschaft Respekt verschafft. Die Zusammenarbeit mit der Reisebranche hat sich nach anfänglich harten Auseinandersetzungen normalisiert und kann heute als gut bezeichnet werden.
Bei aller Zufriedenheit über das Erreichte: die Swiss steht auch in Zukunft grossen Herausforderungen gegenüber. Die durch den Flottenausbau erweiterten Kapazitäten müssen vermarktet werden. Gleichzeitig werden durch Mitbewerber zusätzliche Sitze auf den Markt Schweiz geworfen. Low Cost Carriers setzen
ihren Siegeszug fort. Sinkende Durchschnittserträge sind die Folge, gleichzeitig steigt der Kostendruck.
Parallel dazu muss eine Yield-, sprich Ertrags-Verbesserung erreicht werden, um für schwächere Zeiten, welche die Luftfahrt bestimmt wieder heimsuchen werden, gewappnet zu sein. Die Swiss wird sich weiterhin mit aller Kraft dem Wettbewerb stellen müssen, um am für die Schweiz prognostizierten Flugverkehrswachstum von jährlich vier bis fünf Prozent partizipieren zu können.
