«Wir wollen ein Fernstrecken-Angebot lancieren» (Ausgabe 2016-07)

Helvetic-Tours-Leiterin Karin Markwalder im «Spotlight»

Wie sieht Ihre Aufgabe als Leiterin Helvetic Tours unter dem neuen grossen Dach von DER Touristik aus?  

Die Aufgabe ist, mit der Marke Helvetic Tours im konkurrenzintensiven Bade-
ferien-Markt wieder ein gewichtiger Player zu sein.

Wie viel können Sie und Ihr Team dabei noch selbst mitbestimmen? 

Die Auswahl des Produkt-Portfolios und der Vertrieb erfolgt klar auf Schweizer Seite. Wir kennen den Kunden, den Markt und die Konkurrenz. Im Bereich Einkauf hat sich für uns nur dahingehend etwas geändert, dass neu anstatt die Kollegen aus Stockholm, welche bis dato den
Hoteleinkauf für die Badeferien gemacht haben, nun die neuen Kollegen aus Deutschland zuständig sind. 

Wie viel «Helvetia» steckt denn eigentlich noch in Helvetic Tours? 

Helvetic Tours ist und bleibt eine Schweizer Marke mit qualitativ hochstehenden Produkten für den Schweizer Markt. Wir profitieren von der DER Touristik mit ihrem grössten Hotel-Portfolio aller deutschsprachigen Veranstalter, indem wir Produkte insgesamt zu besseren Konditionen einkaufen können. Das Portfolio von Helvetic Tours führt aber auch etliche Produkte – zirka 20% – welche sich nicht mit Produkten von DER Touristik überschneiden und die gemäss unserem Auftrag spezifisch für den Schweizer Markt eingekauft wurden.

Ihr Portfolio umfasst jetzt 1700 Badeferienhotels, fünfmal mehr als vorher. Wie sind die Buchungen seit Januar angelaufen?

Die Buchungen sind insgesamt gut angelaufen. Die Nachfrage nach Destinationen im westlichen Mittelmeer liegt aus bekannten Gründen überdurchschnittlich im Plus. Auch Italien und Portugal laufen sehr gut. Für Nordafrika und die Türkei sind die Buchungseingänge wie bei anderen TOs verhalten. Es wird für die Touristik im Allgemeinen erneut ein herausforderndes Jahr werden.

Wie hat sich das Produkt verändert?

Nebst den angetönten verbesserten Einkaufskonditionen haben wir zudem das Helvetic-Tours-Produkt aufgewertet, indem wir mit der neu eingeführten Kategorie «Premium Selection» Luxus-Häuser im Angebot führen. Ein Preisvergleich zum letzten Jahr ist aber schwierig, die Verkaufspreise entwickeln sich generell dynamisch.

Welche Rückmeldungen erhalten Sie aus den Reisebüros?

Grundsätzlich äusserst positive. Klar gibt es aufgrund der Systemumstellung noch das eine oder andere, was noch nicht ganz so perfekt ist, etwa dass die Zimmerkategorien nur als Abkürzungen angezeigt werden. An solchen Themen arbeiten wir mit Hochdruck und es werden täglich weniger. 

Es gibt nun zwei Helvetic-Kataloge. Welche Rolle spielen die Kataloge noch im Vergleich zum Online-Vertrieb?

Das Thema Katalog ist eine Diskussion, die immer wieder auf den Tisch kommt. In Skandinavien z.B. läuft alles nur noch online. Im deutschsprachigen Raum werden die Kataloge aber nicht so rasch verschwinden. Schon die Akzeptanz der Abschaffung der Preisliste hat einige Jahre gedauert. Ein Katalog vermittelt dem Kunden in einer gewissen Art auch die Kompetenz des Veranstalters und schafft Vertrauen. 

Wie wird sich die Marke Helvetic Tours weiterentwickeln?

Als nächste Schritte wollen wir ein Fernstrecken-Angebot lancieren sowie dynamische Flüge, z.B. mit Easyjet, anbieten.

SG/SJ