Wittwer: «Das ist keine glückliche Situation» (Ausgabe 2016-07)

Nach dem Auftritt von TUI Suisse und TUI Reisecenter an der Ferienmesse St. Gallen will der CEO hinsichtlich der PBV in Deutschland aktiv werden.

Unter Branchenexponenten waren das Thema Preisbekanntgabe-Verordnung (PBV) und die seit Januar gültigen Richtlinien auch an der Ferienmesse St. Gallen omnipräsent. Vor allem in der Halle 3.0, wo die Mittelmeer- bzw. Badeferien-Anbieter und regional verankerte Tour Operators sowie Reisebüros untergebracht waren, sah man den einen oder anderen Mitbewerber auf «Inspektionstour», wohl um zu kontrollieren, ob die PBV-Richtlinien eingehalten werden oder nicht. Fündig zu werden, war keine Kunst, denn etliche Stand-Auftritte entsprachen nicht den angepassten PBV-Richtlinien. 

Viel zu reden gab vor allem der Auftritt von TUI. Viele Branchenprofis konnten nicht nachvollziehen, dass nur einige Meter vom grossen Stand von TUI Suisse entfernt mit dem TUI Reisecenter Konstanz ein zweiter TUI-Vertreter an der Messe präsent war. Denn während TUI Suisse die Messebesucher ganz PBV-konform mit Angeboten in CHF ansprach, warb das TUI Reisecenter aus Konstanz mit deutschen Katalogen und Euro-Preisen um die Gunst der potenziellen Kunden. Diese Konkurrenzsituation mache doch keinen Sinn, insbesondere da das Konstanzer Reisecenter sich nicht an die PBV-Verordnung halte und für die Besucher TUI wohl gleich TUI sei, war öfters zu hören. 

Etliche Branchenexponenten äusserten sich zudem dahingehend, dass hier Martin Wittwer, CEO von TUI Suisse, der an vorderster Front die Euro-Franken-Problematik immer wieder thematisiere, seinen Einfluss geltend machen müsste. Wittwer, von TI darauf angesprochen, erklärt: «Das ist auch für uns keine glückliche Situation. Das TUI Reisecenter Konstanz gehört aber nicht der TUI Deutschland, es ist ein Franchising-Partner und ein völlig eigenständiges Unternehmen. Das Thema steht auf meiner Liste für Gespräche mit TUI Deutschland. Wir müssen da eine Lösung finden.»

UH