Airlines verlangen in der EU einheitliche Corona-Reiseregeln

Die Quarantänepflicht sei faktisch ein Reiseverbot, sagt die IATA.
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Unterschiedliche Reisewarnungen der Länder hemmen den Restart im Flugverkehr. Jetzt drängen die im Verband A4E organisierten Airlines darauf, dass die Regierungen in der EU  einheitliche Regeln und ein einheitliches Testprogramm schaffen. Das sehen sie  als wichtigstes Mittel, um die Nachfrage nach Flugtickets wieder anzukurbeln. «Es braucht dringend ein einheitliches europäisches Testprogramm, damit wir überhaupt eine Chance haben, das Vertrauen der Passagiere zurückzugewinnen», sagte Thomas Reynaert, Geschäftsführer des Branchenverbands Airlines for Europe (A4E).

Der Chef des britischen Billigfliegers Easyjet, Johan Lundgren, sieht die Reiselust der Europäer durch die Buchungszahlen bestätigt. «Sobald Reisebeschränkungen zurückgenommen werden, gehen die Buchungen durch die Decke», sagte er in einer Videokonferenz. Daher würden einheitliche Regeln den Fluggesellschaften mehr helfen als zusätzliches Geld von den Regierungen.

Nach Ansicht von Sebastian Mikosz von der IATA steckt die Branche noch nicht in der Erholungsphase, sondern immer noch im Überlebenskampf. Viele Staaten haben Airlines in der Krise mit Milliardenkrediten vor der Pleite bewahrt. Aus Sicht der Iata liegt die schwache Erholung der Ticketnachfrage nicht daran, dass die Menschen Angst hätten, sich im Flugzeug mit dem Virus anzustecken. «Aber wenn die Menschen nicht wissen, ob sie reisen können, kaufen sie keine Tickets», sagte Mikosz. Zudem wirke eine 7- bis 14-tägige Quarantänepflicht nach der Ankunft oder nach der Rückkehr faktisch wie ein Reiseverbot.

Auch die europäische Luftfahrtbehörde EASA sieht das Fliegen mit Blick auf die Ansteckungsgefahr als sicher an. «Der Luftverkehr produziert keine neuen Fälle», so deren Exekutivdirektor Patrick Ky. (TI)