André Lüthi sieht es anders als Rolf Metz

TRAVEL INSIDE hat André Lüthi zu einer persönlichen Stellungnahme als Unternehmer zum «Feedback» von Rolf Metz gebeten. Es geht ums Pauschalreisegesetz.
André Lüthi ©Globetrotter

«Was die Sicht des Verbandes angeht, sind der Präsident und die Geschäftsführerin zuständig», sagt André Lüthi, CEO Globetrotter Group und SRV-Vorstandsmitglied und Fachexperte Politik im SRV, auf Anfrage von TRAVEL INSIDE.

Nachstehend seine persönliche Stellungnahme als Unternehmer zum FEEDBACK von Rolf Metz:

«Bundesbern mag langsam sein, hat aber schon lange realisiert, was sich in Brüssel tut bezüglich des Entwurfs der neuen Reiserecht-Richtlinien.

Wenn wir, wie von Rolf Metz vorgeschlagen, einfach zuwarten und nichts unternehmen, besteht die Gefahr, dass die Schweiz die übertriebenen EU-Regulatorien (da bin ich mit Rolf Metz einig) einfach übernimmt  – der Weg des geringsten Widerstandes und für den Konsumentenschutz; passt doch für viele Politiker.

Deswegen hat der SRV, wie an der GV in Parma kommuniziert, in einem Schreiben vom Oktober 2023 an Frau Bundesrätin Baume-Schneider um eine Stellungnahme gebeten. Was will die Schweiz? Sonderweg möglich? Was ist mit der Motion Markwalder, welcher die Räte zugestimmt haben?

Der Vorwurf von Rolf Metz, die Reisebranche hätte keine Lobby in Bern, überrascht mich. Während der Pandemie haben wir unzählige Parlamentarier getroffen, fünf Bundesräte in persönlichen Gesprächen, zum Teil mehrmals, die spezielle Situation der Reisebranche erläutert (und der Branche wurde geholfen). Wir waren Gegenstand zweier Debatten im Nationalratssaal und andere Branchen haben sich bei uns erkundigt, wie wir das geschafft hätten. Keine Lobby?

Rolf Metz war nicht an der SRV GV 2023 – und die politische Arbeit der Branche während der Pandemie ist scheinbar an ihm vorbeigegangen.

Wie auch immer, die aufgebauten Kontakte zu Bundesbern sind jetzt hilfreich, wenn es um die Diskussion zum PRG geht. Und noch dies. Bis zur Pandemie war das Lobbying schwach, weil wir schlichtweg keine relevanten Themen hatten.»