B2C-Agentur: Start in Deutsch- und Westschweiz

Im Rahmen einer internationalen Entwicklungsstrategie plant Terres Lointaines die Eröffnung von Büros in Zürich und Lausanne.
màd

Im November 2010 gründete William Reynaert Terres Lointaines, ein Betreiber, der im Wesentlichen auf Direktverkäufen basiert und massgeschneiderte Reisen sowie Gruppenreisen in mehr als 100 Destinationen anbietet. «Wir arbeiten nach einem Prinzip, das wir ROPO – Research Online und Purchase Offline – nennen», erklärt der in Lille geborene Direktor. Dieser Ansatz ermögliche es ihm, Kunden in einer Online-Recherche zu gewinnen und ihnen dann den beruhigenden Rahmen eines physischen Gesprächspartners zu bieten.

Für den 49-Jährigen gehe es nicht darum, einfach neue Büros zu seinem Portfolio hinzuzufügen. «Wir werden eine Schweizer Aktiengesellschaft mit Sitz in Pully gründen, die auch dem Garantiefonds angehören wird.» Das Gründungsverfahren sei zurzeit im Gange. Sobald die geeigneten Räumlichkeiten gefunden sind, wird das Unternehmen ein Büro in Zürich und eines in Lausanne eröffnen. «Wir haben uns für Lausanne wegen seiner zentralen Lage in der Westschweiz entschieden », so Reynaert. Das schliesse aber nicht aus, dass weitere Büros in anderen Städten entstehen werden.

WILLIAM REYNAERT kennt den Schweizer Markt. Während seiner zwanzigjährigen Berufstätigkeit arbeitete er sieben Jahre im Produktionsmanagement bei Kuoni France (2001 bis 2008). «Ich hatte häufig Sitzungen in Zürich.» Er war auch für Voyages-SNCF tätig, bevor er sich selbstständig machte. Terres Lointaines sei bei französischsprachigen Kunden nicht unbekannt und das Wachstumspotenzial sei sehr vielversprechend. Er stelle fest, dass die Schweiz zwar Einwohnermässig kleiner sei als Frankreich, aber in Bezug auf die Kaufkraft sehr interessant sei.

Was die Deutschschweiz betrifft, sind Überlegungen für einen deutschsprachigen Namen im Gange, ebenso wie ein italienischer fürs Tessin. «In einem ersten Schritt wird unsere Webseite vom Französischen ins Deutsche und Italienische übersetzt.» Laut Reynaert werden Schweizer Agenturen nicht von Paris aus geführt. «Wir bringen unser Know-how ein, die Büros werden aber unabhängig sein.»

DER EINZUG IN DIE SCHWEIZ ist Teil einer grossen internationalen Entwicklung. So wird das Netzwerk, das zurzeit eine Agentur in Bordeaux und eine weitere in Paris umfasst, in Frankreich per September mit Aix-en-Provence, Lille, Lyon und Nantes ausgebaut. Die Filialen in Zürich und Lausanne sollen im Oktober eröffnen. Annecy, Bayonne, Brüssel, Montpellier, Nizza, Strassburg und Toulouse sollen noch folgen. Terres Lointaines erzielte 2017 eine Rendite von 7,85%, der Umsatz sei am 25. Mai um 37% gestiegen.

CD/NDR