Beispiel Air France: Leisure statt Business zahlt sich aus

Analyse-Unternehmen analysiert und stützt die Freizeit-Strategie der Airline.
Air France Boeing 777-300. ©Air France

Air France macht es vor: Sie setzt vermehrt auf Feriendestinationen statt auf Ziele des Business Travel. So könnte die Airline eine schnellere Erholung erleben als andere, stellt das internationale Datenanalyse Unternehmen Global Data fest.

Air France und Frankreich hat der Datenanalyst genau angeschaut – die Ergebnisse lassen sich mit einiger Wahrscheinlichkeit auch auf die Schweiz oder Deutschland übertragen. Denn die französische Airline ist nicht alleine mit dieser Strategie. Auch die Lufthansa-Airlines mit Swiss setzen mangels Business Travelers auf Touristen.

Konzentration auf Freizeitrouten stärkt

Der Anteil der Freizeitreisen in Frankreich stieg von 72,1% vor Corona auf 74,3% im Jahr 2020, bei einer sinkenden Gesamtzahl der Reisen wegen Corona-Beschränkungen. «Der Anstieg im Jahr 2020 unterstreicht, dass die Freizeitnachfrage in der unmittelbaren Erholungsphase wahrscheinlich einer der häufigsten Gründe für Reisen sein wird», kommentiert Gus Gardner, Associate Travel and Tourism Analyst bei Global Data.

Er schliesst daraus, dass die Airline angesichts der gedämpften Nachfrage nach Geschäftsreisen auf die Bedienung von Freizeitrouten mit hohem Volumen und den Verkauf von Premium-Sitzen an Reisende mit hohem Budget konzentrieren soll. Die Fokussierung von Air France auf Freizeitrouten werde die Position der Fluggesellschaft stärken.

«Die Aufnahme von Muscat, Sansibar und Colombo sowie die Aufstockung der Flüge nach Miami und Papeete (Tahiti), allesamt Destinationen, die sich auf den Freizeitverkehr konzentrieren, bestätigen, dass die Fluggesellschaft auf den starken Aufschwung des Freizeitverkehrs setzt», so Gardner. Air France will auch die normalerweise nur im Sommer angebotenen Flüge von Paris-Charles de Gaulle nach Sevilla, Las Palmas, Palma de Mallorca, Tanger, Faro, Djerba und Krakau neu auch im Winter anbieten.

Touristen bringen Geld

Global Data prognostiziert, dass Freizeitreisen aus Frankreich zwischen 2021 und 2025 um durchschnittlich18,9% pro Jahr zunehmen. «Dies zeigt, welches Potenzial der Freizeitmarkt birgt», so Gardner weiter. «Mit der Ausweitung dieser Strecken auf typischerweise wärmere Ziele im Winter (ausser Krakau) bestätigt Air France ihre Erwartung, dass vertraute, freizeitorientierte Ziele nachgefragt werden.»

Die Konzentration der Fluggesellschaft auf luxuriöse Langstreckenziele biete eine gute Gelegenheit, die Business Class an Freizeitreisende zu verkaufen. «Vor Covid waren Geschäftsreisende das Rückgrat der Premium-Einnahmen, doch angesichts der rückläufigen Nachfrage müssen Freizeitreisende die Hauptzielgruppe sein», stellt Gardner fest.

Draus folgert er: «Die Business Class sollte von Air France als luxuriöser Beginn und/oder Abschluss eines Urlaubs beworben werden. Durch Upselling an Freizeitreisende könnte die Fluggesellschaft den Rückgang der Geschäftsreisennachfrage abfedern und sich so vor Umsatzeinbussen schützen.» (TI)

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