Wer weiss, wo ich arbeite?

Eine Studie zu ortsunabhängigem Arbeiten zeigt erstaunliche Resultate.
Das Hotelzimmer im Robinson Club Noonu auf den Malediven wird zum Home Office. ©TUI

Laut einer neuen Studie von SAP Concur sind sich Unternehmen des wahren Ausmasses des Trends zum ortsunabhängigen Arbeiten (work from anywhere; WFA) unter ihren Mitarbeitern nicht bewusst. Die Umfrage unter 835 Personal- und Finanzentscheidern sowie 1670 Mitarbeitern in sieben Ländern ergab, dass 18% der Mitarbeiter weltweit in den letzten zwölf Monaten wissentlich von überall aus gearbeitet haben – im Durchschnitt sechs Tage lang -, ohne dies ihrem Arbeitgeber mitzuteilen

Die Unternehmensleitungen gehen davon aus, dass nur 7% ihrer Mitarbeiter dies getan haben. Der Bericht zeigt auch, dass die Mitarbeiter die WFA-Richtlinien ihres Unternehmens gut verstehen: 65% wissen, wie oft sie von überall aus arbeiten dürfen, und ebenso viele wissen, was sie während der Arbeit von überall aus ausgeben dürfen und was nicht.

Der Bericht hebt auch die Risiken der Sorgfaltspflicht und die steuerlichen Auswirkungen von Fernarbeit hervor, da Unternehmen oft nicht den vollen Überblick haben. Im Durchschnitt glauben Unternehmensleiter, dass 6% der Mitarbeiter schon einmal wissentlich von einem anderen Ort aus gearbeitet haben, ohne dies ihrem Arbeitgeber mitzuteilen. Der Bericht zeigt jedoch, dass das Ausmass viel größer ist: 36% der Mitarbeiter geben zu, dies getan zu haben.

Mehr als die Hälfte der Personalleiter (57%) und fast drei Viertel der Finanzleiter (74%) sind besorgt darüber, dass Mitarbeiter die Anzahl der Tage, an denen sie jedes Jahr von überall aus arbeiten, falsch angeben. Die meisten Finanzleiter (67%) gaben an, dass sie erhebliche Änderungen an den Finanzprozessen vornehmen müssten, z. B. in den Bereichen Steuern und Compliance, um ortsunabhängiges Arbeiten zu ermöglichen. 66% der Personalleiter glauben, dass sie mehr WFA-Schulungen durchführen müssen.

Fast zwei von fünf (36%) geben zu, dass sie Aktivitäten in sozialen Medien vermeiden, um ihren Standort vor Kollegen zu verbergen. 44% geben zu, dass sie einen virtuellen Hintergrund verwenden, um ihren tatsächlichen Standort zu verschleiern.

Ein Drittel (32%) arbeitet zu ungünstigen Zeiten, um den Zeitzonenunterschieden Rechnung zu tragen. Dennoch sehen nur 10% der Arbeitnehmer Steuerstrafen für sich selbst oder ihren Arbeitgeber als Hauptrisiko an, wenn sie im Ausland arbeiten.

Mehr als die Hälfte (59%) der Arbeitnehmer gaben an, dass sie bereit wären, Gehaltseinbussen in Kauf zu nehmen, um dauerhaft von überall aus arbeiten zu können.  46% nennen ortsunahangiges Arbeiten als einen wichtigen Vorteil am Arbeitsplatz, der noch vor anderen Vorteilen wie Rentenbeiträgen (27%) rangiert.

«Verständlich, aber mit Komplikationen»

Rob Harrison, Geschäftsführer von SAP Intelligent Spend Solutions (SAP Concur), kommentierte die Ergebnisse mit den Worten: «Es ist klar, dass Mitarbeiter gerne reisen, und viele sind bereit, heimlich von überall aus zu arbeiten, um dies zu tun.» Angesichts dieses Wunsches der Mitarbeiter sei es verständlich, dass viele Unternehmen entsprechende Richtlinien einführen.

«Die Möglichkeit, vom Ausland aus zu arbeiten, bietet jedoch nicht nur spannende Möglichkeiten, sondern birgt auch gewisse Risiken. Es gibt unmittelbare Komplikationen im Zusammenhang mit der Besteuerung, aber die Überlegungen sollten darüber hinausgehen – die Personal- und Finanzteams müssen auch den Datenschutz oder ihre Sorgfaltspflicht in Bezug auf Gesundheit und Sicherheit berücksichtigen», fügte er hinzu.

(Business Traveltip)

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