Cruise-Restriktionen sind kaum relevant für den Markt Schweiz

Die eine oder andere Reederei lässt im Moment keine Gäste aus «Risikogebieten» an Bord. Doch das betrifft derzeit kaum Buchungen aus der Schweiz.
Aida Cruises lässt Schweizer Gäste unverändert mit Covid-Tests an Bord. © Aida

Gäste aus «Risikogebieten», die gemäss dem Robert Koch Institut (RKI) eine höhere Corona-Infektionsrate aufweisen als Deutschland, werden derzeit nicht auf Schiffe der deutschen TUI Cruises zugelassen. Das gilt aktuell auch für die Schweiz, aber betroffen ist Corona-bedingt im Moment nur ein einziges Schiff von TUI Cruises, das in den Kanaren kreuzt.

Ähnliches hat auch die italienische Costa verordnet: Auch hier wurde die Einschiffung von Gästen aus Ländern, deren Infektionsrate höher ist als in Italien, ausgesetzt – somit auch aus der Schweiz. Aber auch Costa hat im Augenblick gerade mal ein einziges Schiff auf einer Italien-Route im Einsatz.

Welche Relevanz haben somit solche Restriktionen, wie man sie ja auch längst in der einen oder anderen Form für viele Reise-Destinationen kennt, für den Quellmarkt Schweiz? Gemäss Godja Sönnichsen, Kommunikations-Direktorin bei TUI Cruises, buchen Schweizer Gäste eher längerfristig, während die aktuellen «Blauen Reisen» sehr kurzfristig vermarktet werden.

«Daher hatte diese Massnahme in der Vergangenheit nur sehr wenige Absagen zur Folge – aktuell überhaupt keine», spricht Sönnichsen Klartext. Bei Costa will man sich zur Zahl der aktuell vom «Cruise-Ban» betroffenen Schweizer Gäste nicht äussern, wobei man davon ausgehen kann, dass diese auch hier kaum relevant sein dürfte. Kreuzfahrten im Spätherbst und Vorwinter in Europa waren noch nie Abräumer – insbesondere jetzt nicht in diesen Covid-Zeiten mit einem äusserst limitierten Angebot, das aber unter umfangreichen und bewährten Covid-Schutzkonzepten zur Durchführung kommt.

Wie lange die beiden Reedereien diese Massnahmen aufrechterhalten werden, hängt natürlich von der weiteren Entwicklung der Pandemie ab – man darf hoffen, dass spätestens die Festtage auf See bei diesen zwei Reedereien auch für Schweizer Gäste wieder möglich sein werden. Bei TUI Cruises werden längerfristige Buchungen jedenfalls unverändert angenommen, bei Costa rechnet man Stand heute damit, dass Schweizer Gäste bereits ab dem 5. Dezember wieder an Bord dürfen.

Dass die aktuelle Situation von den Reedereien unterschiedlich gehandhabt wird, zeigt ihrerseits die deutsche Aida Cruises, die unternehmerisch mit Costa verbunden ist: «Gäste mit Wohnsitz in der Schweiz können mit Aida reisen», hält Kathrin Heitmann von der Pressestelle grundsätzlich fest.

Voraussetzung dazu ist ein vorgängiger negativer Covid-19-Test, was heute bei allen CLIA-Reedereien eh Standard ist. Die Kosten müssen die Gäste selber tragen, erhalten aber dafür einen Gutschein in der Höhe von 50 Euro für die Bordshops. «Gäste aus Risikoländern, aktuell auch aus der Schweiz, absolvieren beim Check-In vor Ort einen weiteren PCR-Test, der kostenlos ist», sagt Heitmann zu einer weiteren Sicherheits-Vorkehrung.

(Beat Eichenberger)