Costa gibt Asien-Betrieb vorläufig auf

Wegen der weiterhin ungewissen Covid- und Reise-Perspektiven in der Region zieht sich Costa aus dem Asien-Geschäft zurück – und weitere aktuelle Cruise-News.
Rückzug der Costa Serena aus Asien ©Costa

Vor allem die nach wie vor strikten Covid-Massnahmen in China und die vielerorts in dieser Weltregion nach wie vor geltenden Reiseeinschränkungen haben Costa veranlasst, ihre Kreuzfahrt-Aktivitäten in Asien vorläufig einzustellen. Offiziell heisst es bei Costa dazu: «Aufgrund der anhaltenden Ungewissheit über die vollständige Wiederaufnahme der internationalen Kreuzfahrten in Ostasien hat Costa Crociere beschlossen, seine Struktur in dieser Region neu zu organisieren». Konkret: Sämtliche Ostasien-Fahrten werden aufgegeben.

Mit der Gründung der Sparte «Costa Asia» hatte Costa einst die Absicht, sich stark in den vielversprechenden neuen Märkten China und Asien zu engagieren. Doch die Corona-Pandemie brachte das Unternehmen zum Stillstand – nun folgt der Rückzug:

Die ursprünglich für 2023 geplanten Kreuzfahrten der Costa Serena in Asien wurden abgesagt, das Schiff wird auf neue Kreuzfahrtprogramme umpositioniert. Keine Angaben macht die Reederei zur Costa Magica, die offenbar weiterhin stillgelegt ist.

Schon seit längerem ist zudem bekannt, dass die ursprünglich für den Asien-Markt vorgesehenen Neubauten Costa Venezia (2019) und Costa Firenze (2020) an die neue, vor allem auf den nordamerikanischen Markt ausgerichtete Marke «Costa by Carnival» übergehen. Bereits die Flotte verlassen hat zudem die Costa Luminosa, die nun für die Costa-Stammmarke zum Einsatz kommt.

Gänzlich aufgegeben wird der Asien-Markt von Costa aber nicht: «Asien bleibt ein strategischer Bereich für das Unternehmen, und wir werden unsere Aktivitäten auf den Outbound-Verkauf durch unsere lokalen Vertriebsmitarbeiter konzentrieren», teilt Costa mit. Diese werden direkt an die Unternehmenszentrale in Genua berichten. Wann die internationalen Kreuzfahrten in Ostasien wieder aufgenommen werden können, kann die Reederei derzeit nicht beurteilen.

Nicht betroffen von der Umstrukturierung von Costa Asia ist das Joint-Venture von Carnival mit China State Shipbuilding Corporation (CSSC). Dabei handelt es sich um eine eigenständige juristische Person mit einer anderen Eigentümerstruktur, wobei Carnival eine Minderheitsbeteiligung hält. In dieses Joint-Venture gingen schon zuvor die beiden Costa-Schiffe Costa Atlantica und Costa Mediterranea über, zudem stehen bei CSCC zwei 135’000-BRZ-Neubauten für Carnival China im Bau, die 2023 und 2025 ausgeliefert werden sollen.


Hier weitere, noch nicht gesondert gemeldete News der letzten Tage aus der weiten Welt der Schiffsreisen:

LNG-Liner Arvia von P&O Cruises ©P&O

P&O Arvia verschiebt Premierenfahrt. Derzeit kann wegen der Probleme der internationalen Lieferketten kaum ein Neubau termingereicht ausgeliefert werden. Nun hat es auch die Arvia der englischen P&O Cruises erwischt: Die Jungfernfahrt des LNG-Neubaus (183’900 BRZ, 5200 Pax) wird um zwei Wochen auf den 23. Dezember verschoben. Ursprünglich sollte das neue Flaggschiff am 9. Dezember erstmals mit Gästen an Bord in See stechen. Die erste Reise führt von Southampton nach Spanien, Portugal und den Kanarischen Insel. Die Arvia ist ein Schwesterschiff der 2020 ausgelieferten Iona und wird auf der Meyer Werft (D) gebaut. Es handelt sich dabei um Einheiten der Helios-, resp. Excel-Bauklasse, die auch bei Aida (Aida Nova, Cosma), Costa (Costa Smeralda, Toscana) und Carnival (Mardi Gras, Carnival Celebration) die letzten Neubauten bestimmen.

Ein weiterer Neubau für Mystic Cruises… Die portugiesische Mystic Cruises hat einen weiteren 9300-BRZ-Neubau in Empfang genommen, die World Traveller. Es handelt sich um die vierte Einheit einer Bauserie von Expeditionsschiffen für 200 Passagiere der West Sea Werft (Portugal). 2019 startete die World Explorer, die derzeit von Quark Expeditions gechartert wird, 2020 folgte für die deutsche Mystic-Mehrheitsbeteiligung Nicko Cruises die World Voyager, und 2021 stach die World Navigator in See, die – wie nun auch die neue World Traveller – von Atlas Ocean Voyages vermarktet wird, dem US-Veranstalter von Mystic.

Infinity-Class-Schiff von SunStone ©SunStone

… und gleich zwei neue Schiffe für SunStone. Auch der US-Investor SunStone, der in China eine Serie von neuen Expeditionsschiffen der Infinity-Klasse bauen lässt und diese dann langfristig verchartert, hat nach Corona und weiteren Verzögerungen zwei neue Einheiten übernommen: Die Sylvia Earle geht an Aurora Expeditions, die Ocean Odyssey an Vantage Cruise Line. Seit 2019 bereits ausgeliefert wurden die Greg Mortimer (Aurora Expeditions), die Ocean Explorer (Vantage Travel) und die Ocean Victory (Victory Cruises/Albatros Expeditions). In der Pipeline für 2023 ist noch die Ocean Albatros für Albatros Expeditions. Die 8000 BRZ- Schiffe der Polarklasse 6 mit ihrem markanten X-Bow können je nach Charterer zwischen 130 und 200 Passagiere aufnehmen.

TUI Cruises peppt Orient-Reise auf. Für die Orient-Kreuzfahrt ab Dubai mit der Mein Schiff 6 vom 12. bis 19. Dezember 2022 zündet TUI Cruises ein kulinarisches Feuerwerk: An Bord ist nämlich Sternekoch Tim Raue, der im Hanami by Tim Raue, dem fernöstlichen Spezialitätenrestaurant an Bord, kochen und die Gäste in seine kulinarische Welt entführen wird. Erwarten darf man Gourmet-Klassiker wie die Wasabi-Garnele, die Hanami-Ente oder die japanische Pizza.

Carnival-Kreuzfahrten zu Sonderraten. ©Carnival

Carnival mit attraktiven «Fun Rates». Carnival Cruise Line hat exklusiv für die deutschsprachigen Märkte unter dem Slogan «Fun Rate» stark reduzierte Preise für mehr als 100 Abfahrten bekannt gegeben, die deutliche Ersparnis gegenüber den tagesaktuellen Preisen bieten. Die Auswahl der zum Fun Tarif buchbaren Angebote erstreckt sich über unterschiedlich lange Kreuzfahrten mit Zielen hauptsächlich in der

Karibik, Mittelamerika und Mexiko. Aber auch Seereisen nach Alaska können gebucht werden.

Kulinarische Höhepunkte auf der Silver Endeavour. Silversea hat Einzelheiten zum gastronomischen Angebot an Bord ihres neuen Expeditionsschiffs Silver Endeavour bekannt gegeben, das am 21. November in der Antarktis Fahrt aufnimmt. An Bord zur Verfügung stehen vier Signature-Restaurants, ein Arts Café sowie ein 24-Stunden-In-Suite-Dining. Internationale Gerichte von höchster Qualität sind im eleganten The Restaurant angesagt, authentische italienische Küche im Il Terrazzino, französische Cuisine im La Dame und The Grill wird als lockere Location auf dem Pool Deck vorgestellt. Das Arts Café wiederum versteht sich als gehobene Version eines klassischen Cafés.

Celebrity ist zurück in Australien. Celebrity Cruises legt nach einer langen Corona-Pause erneut Kreuzfahrten in südpazifischen Gewässern auf. Bis April 2023 stehen mit der Celebrity Eclipse 17 Seereisen ab Sydney und Auckland auf dem Programm, darunter Touren bis nach Fidschi. Am Ende der Saison kommt eine Transpazifik-Fahrt von Sydney nach Honolulu zur Durchführung.

Kajak-Ausflug mit Hurtigruten. ©Hurtigruten

Hurtigruten Norwegen stellt erstmals Ausflüge vor. Im nächsten Jahr startet Hurtigruten Norwegen zwei neue Reiserouten, die Spitzbergen-Linie (ab 2. Juni 2023) und die Nordkap-Linie (ab September 2023). Nun stellt das Unternehmen ein Ausflugsprogramm für diese Reisen vor – ein Novum für die Postschifflinie. Gebucht werden können in den angelaufenen Häfen insgesamt 63 Ausflüge, darunter auf der Spitzbergen-Route etwa Angeln oder Kajakfahren in den Lofoten, ein Kulturspaziergang in Traena oder ein Bad in der Arktis mit Saunabesuch, auf der Nordkap-Route Hundeschlittenfahrten in Alta, Walbeobachtungeb, Eisangeln oder mit dem Quad zum Nordkap.

Grandi Navi startet Saison 2023 mit Rabatt. Die italienische Fährreederei Grandi Navi Veloci hat sämtliche Verbindungen bis zum 30.September 2023 buchbar gemacht. Wer bis zum 7. November 2022 bucht, erhält 40 Prozent Ermässigung und kann bis zu sieben Tage vor Abreise kostenfrei Stornieren (ausser Balearen). Das Streckennetz von GNV umfasst verschiedene Routen nach Sardinien und Sizilien, nach Mallorca und Ibiza, nach Albanien sowie nach Marokko und Tunesien. GNV ist heute Teil der MSC-Gruppe.

Alaska-Schwerpunkt von HAL. ©HAL

HAL präsentiert Alaska 2023. Holland America Line schickt von April bis September 2023 erneut sechs Schiffe nach Alaska und bietet 121 Kreuzfahrten an. Neben den siebentägigen Touren ist auch wieder die 14-tägige Great Alaska-Explorer-Reise im Programm. Ein Alaska Up Close-Programm bringt den Gästen die Destination Alaska durch besondere Exkursionen, Vorträge und Workshops näher. Ergänzt werden können die Seereisen mit 16 verschiedenen Überland-Cruisetours mit Denali-Nationalpark. HAL ist ausserdem die einzige Kreuzfahrtgesellschaft, die auch mehrtägige Reisen bis in die unberührten Gebiete des Yukon-Territoriums anbietet.

Icon of the Seas ist bereits buchbar. Kürzlich stellte Royal Caribbean Int. Details zur neuen, spektakulären Icon of the Seas vor, die im Januar 2024 als grösster je erbauter Cruiseliner in See stechen wird (TI berichtete). Nun hat die Reederei die Fahrten der Icon in 28 unterschiedlichen Kabinen- und Suiten-Typen buchbar gemacht. Der Neubau wird ab Miami einwöchige Kreuzfahrten in die Karibik auflegen. Angelaufen wird dabei auch die Privatinsel CocoCay auf den Bahamas.

Aida Sol auf Weltreise 2023/25. ©Aida

Aida-Weltreise 2024/25 steht fest. Eben stach die Aida Mar ab Hamburg erstmals auf eine 117-tägige Weltumrundung in See – nun hat die Reederei eine nächste Weltreise buchbar geschaltet: Die 117-tägige Seereise vom 23. Oktober 2024 bis 17. Februar 2025 mit der Aida Sol führt nach 41 Häfen in 17 Ländern auf vier Kontinenten und beinhaltet zwei Äquatorüberquerungen. Die Route führt von Hamburg nach Südamerika, um das Kap Horn, durch den Pazifik nach Neuseeland und Australien und weiter via Mauritius und Südafrika zurück nach Hamburg.

Beat Eichenberger