Kapitän der Viking Sigyn wieder hinter Gittern

Die Freilassung gegen Kaution nur zwei Wochen nach dem Unglück sei nicht rechtens gewesen, verfügt der Oberste ungarische Gerichtshof.
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Die ungarische Polizei hat den Kapitän des Flusskreuzfahrtschiffs Viking Sigyn der Reederei Viking River Cruises erneut festgenommen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 64-jährigen Ukrainer fahrlässige Gefährdung im Wasserverkehr mit massenhafter Todesfolge vor, schreibt die «fvw».

Die Viking Sigyn war am 29. Mai auf der Donau in Budapest mit dem viel kleineren Ausflugsschiff Hableany zusammengestossen. Das kleinere Schiff kenterte und sank innerhalb weniger Sekunden. An Bord hatten sich eine 33-köpfige Reisegruppe aus Südkorea und zwei ungarische Besatzungsmitglieder befunden. Lediglich sieben Südkoreaner konnten gerettet werden. Alle anderen Menschen an Bord der Hableany kamen ums Leben. Die Leiche eines Südkoreaners wurde bislang noch nicht gefunden.

Freilassung gegen Kaution nicht rechtens

Der Kapitän der Viking Sigyn war zwei Wochen nach dem Unglück gegen Kaution und Auflagen aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Dagegen klagten nun die Staatsanwälte vor dem Obersten Gerichtshof. Dieser stellte gestern Montag fest, die Freilassung gegen Kaution sei nicht rechtens gewesen. Viking River Cruises verfügt über insgesamt 48 Schiffe auf den Flüssen Europas und hat ihren Sitz in Basel. Nach mehreren Unglücksfällen in Folge wurde der CEO und VR-Präsident der Reederei, Torstein Hagen, stark für die mangelhafte Kommunikation kritisiert. (TI)