Über 80% weniger Cruise-Passagiere  

Die CLIA hat Zahlen zur Auswirkung der Pandemie auf die Cruise-Industrie veröffentlicht – und weitere News von TI-Cruise-Spezialist Beat Eichenberger.
Beat Eichenberger, TRAVEL INSIDE Cruise-Spezialist

Die Cruise Line Industry Association (CLIA) ist der führende internationale Verband der Kreuzfahrtindustrie. Mitglieder sind über 50 Hochsee-Reedereien, darunter sämtliche grossen Player. Die CLIA vertritt damit mehr als 90% der globalen Cruise-Kapazitäten.  

In ihrem neusten Jahresbericht hat die CLIA Wirtschaftsdaten zu den Auswirkungen der Pandemie auf die globale Kreuzfahrtbranche veröffentlicht. Wurden 2019 weltweit noch 29,7 Millionen Cruise-Passagiere gezählt, brach das Aufkommen 2020 um 81% auf 5,8 Millionen ein. Dies obwohl in den ersten zwei Monaten 2020 das Geschäft noch kaum beeinträchtigt war. Für 2021 dürften die bisher nicht bestätigten Zahlen deshalb noch etwas tiefer liegen.  

Die gesamte wirtschaftliche Wertschöpfung, welche die CLIA-Reedereien erzielten, ging von USD 154 Mrd. im Jahr 2020 um 59% auf USD 63,4 Mrd. zurück (2020). Und die Zahl der von der Kreuzfahrt abhängigen Arbeitsplätze sank von 1,15 Millionen im Jahr 2019 um 51% auf 576’000 im Jahr 2020.  

Optimistischer Ausblick  

«Seit Wiederaufnahme des Betriebs im Juli 2020 haben die Hochsee-Kreuzfahrtunternehmen der CLIA bereits mehr als sechs Millionen Gäste an Bord begrüssen dürfen», hält Kelly Craighead, Präsidentin und CEO von CLIA, fest. Aktuell sind mehr als 75% der hochseefähigen Schiffskapazitäten der CLIA-Mitglieder wieder in Betrieb; bis August 2022 sollen es fast 100% sein.  

Eine Hochrechnung der CLIA geht davon aus, dass bis Ende 2023 die Passagierzahlen von 2019 wieder erzielt werden können. Im allerbesten Falle wäre dies schon ein Jahr früher möglich, also bereits bis Ende dieses Jahres. Bis 2026 geht die CLIA von einem Pax-Volumen aus, das 12% über 2019 liegen könnte.  

Noch einige weitere Fakten der CLIA sind von Interesse. So schaffen 24 Kreuzfahrttouristen einen Vollzeitarbeitsplatz. Und ein Cruiser gibt während einer einwöchigen Kreuzfahrt in den angelaufenen Hafenstädten durchschnittlich USD 750 aus. Sechs von zehn Cruise-Passagiere sagen zudem, dass sie an Reiseziele zurückgekehrt seien, die sie zuvor im Rahmen einer Kreuzfahrt besucht hatten.  

«Unser Fokus liegt nach wie vor auf der Gesundheit und Sicherheit unserer Gäste und Mitarbeiter, aber unsere Branche ist ebenfalls führend in Fragen der ökologischen Nachhaltigkeit und übernimmt Verantwortung für das Wohlergehen der lokalen Gemeinden, die angelaufen werden», so ein weiteres Zitat der CLIA-Präsidentin Craighead im Jahresbericht.


Hier weitere, noch nicht gesondert gemeldete News der letzten Tage aus der weiten Welt der Schiffsreisen.


Mein Schiff Herz. ©TUI Cruises

Restart der Mein Schiff Herz. Am 3. April 2022 nimmt die Mein Schiff Herz nach rund zwei Jahren Pause ab Las Palmas auf Gran Canaria wieder den Betrieb auf. Bei der «Grande Dame» der Flotte von TUI Cruises handelt es sich um die einstige Mercury von Celebrity Cruises, die später und bis zum Einsatz eines gleichnamigen Neubaus als Mein Schiff 2 kreuzte. Im Sommer ist das Schiff auf unterschiedlichen Routen im westlichen und östlichen Mittelmeer unterwegs. Vorgesehen war (oder ist nach wie vor), dass das Schiff 2023 TUI Cruises verlässt und als Marella Voyager zur englischen Schwestergesellschaft Marella Cruises übergeht.

Aida Vita setzt bis Mai aus. Wie Aida Cruises mitteilt, ist das Unternehmen mit einer hohen Nachfrage nach Kreuzfahrten in das neue Jahr gestartet. Bis Anfang Sommer werden wieder 12 Aida-Schiffe im Einsatz stehen: Die neue Aida Cosma startet am 26. Februar in Hamburg und kreuzt im Sommer im Mittelmeer, die Aida Aura nimmt am 7. Mai den Betrieb mit einer Nordland-Fahrt auf. Nicht wie geplant stattfinden können die Reisen mit der Aida Vita bis Ende Mai 2022.

Carnival gewährt Jubiläums-Rabatt. Am 11. März feiert Carnival Cruise Line ihr 50 Jahre Jubiläum. Aus diesem Anlass gewährt die Reederei auf Buchungen, die noch bis Ende Februar getätigt werden, einen Nachlass von 50 Franken auf jede Neubuchung.

Sea Cloud Spirit ©Sea Cloud

Sea Cloud lanciert Frühlingsspecials. Zum Auftakt der diesjährigen Segelsaison bietet Sea Cloud Cruises attraktive Frühlingsspecials an. Auf einigen der ersten Fahrten der Sea Cloud, der Sea Cloud II und der neuen Sea Cloud Spirit erleichtert die Hamburger Reederei den Kunden das Reisen mit der ganzen Familie oder mit ihrem Freundeskreis. Auf die Buchung jeder zusätzlichen Kabine mit Doppelbelegung gibt es nämlich einen Nachlass von 25 Prozent. Für zusätzlich gebuchte Einzelreisende entfällt der sonst übliche Einzelkabinenzuschlag.

Swan Hellenic mit Sonder-Buchungsmonat. Der neue Expeditionsanbieter Swan Hellenic startet erstmals einen Sonder-Buchungsmonat. Bis zum 15. März können die Expeditionen an Bord der baugleichen Minerva und der Vega (folgt im Frühling) zum 2:1.Vorteilspreis gebucht werden. Ab 2023 stösst ein dritter, etwas grösserer Neubau zur Flotte.

Hurtigruten verlängert Flex-Option. Sowohl bei der klassischen Postschiffroute wie bei den Expeditionen bietet Hurtigruten mit der Flex-Option die Möglichkeit, die Reise bis zu einem Monat vor Abfahrt kostenfrei umzubuchen (bei Covid bis 24 Stunden vor der Abreise). Diese Buchungsoption hat die Reederei nun für alle Neubuchungen bis zum 30. Juni verlängert.

Aluminium-Recycling bei MSC ©MSC

MSC mit Green Marine Europe Label. MSC Cruises ist als erstes grosses Kreuzfahrtunternehmen der Initiative Green Marine Europe beigetreten. Dabei handelt es sich um ein freiwilliges Umweltzertifizierungsprogramm für die maritime Industrie. MSC Cruises und Explora Journeys verpflichten sich damit, ihre Umwelt-Performance jährlich zu messen und die Ergebnisse an eine externe, akkreditierte Prüfstelle zu übermitteln und zu veröffentlichen. Dabei geht es um folgende Leistungsindikatoren: Schutz vor Einbringung invasiver Arten, Luftemissionen (Schwefeloxide, Stickoxide und Feinstaub), Treibhausgasemissionen, Öleinleitungen, Abfallmanagement, Unterwassergeräusche und verantwortungsvolles Schiffsrecycling.

Royal Caribbean Int. Pride 365-zertifiziert. Roval Caribbean International wurde mit dem Pride 365-Siegel zertifiziert. Damit wird RCI als eine Organisation anerkannt, die sich öffentlich verpflichtet, das ganze Jahr über ein Jahr aktiver Unterstützer der LGBT+-Gemeinschaft zu sein.

Le Commandant Charcot  ©Ponant

Ponant Eisbrecher-Fahrten 2023. Ponant hat die Reisen von Mai bis September 2023 des neuen Polar-Expeditionsschiffs Le Commandant Charcot (Eisklasse PC2) veröffentlicht. Auf zehn Abfahrten geht es unter anderem zum geografischen Nordpol, entlang Grönlands Ostküste oder zum Nordost-Grönland-Nationalpark. Eine neue Route führt zudem in die russische Arktis mit Franz-Josef-Land und Karasee. Zu den Aktivitäten unterwegs gehören etwa Treffen mit Inuit-Gemeinden, Hundeschlittenfahrten oder Polarschwimmen. Alle Reisen werden von Wissenschaftlern im bordeigenen Forschungslabor begleitet.

Cunard-Neubau kommt erst 2024. Die Auslieferung des Neubaus für Cunard verzögert sich: Die ersten Fahrten der Queen Anne sollen Anfang 2024 stattfinden. Das erste Saisonprogramm des neuen Cunard-Liners wird im Mai veröffentlicht.

Celebrity präsentiert Galapagos 2024. Das Galapagos-Programm von Celebrity Cruises für das Jahr 2024 mit den drei Schiffen Celebrity Xpedition, Celebrity Xploration und der 2019 in Dienst gestellten Celebrity Flora sieht ganzjährig sechs verschiedene Reiserouten durch das Naturparadies im Pazifik an. Mit allen drei Schiffen sind täglich zwei Landausflüge vorgesehen, die von Naturforschern des Nationalparks geleitet werden.

Silver Nova Grand Voyage 2024. Am 4. Januar 2024 sticht die dann neue Silver Nova zu einer 71-tägigen Grand Voyage nach Mittel- und Südamerika in See. Besucht werden dabei vom Panamakanal über Lima, Ushuaia, Buenos Aires oder dem Amazonas bis in die östliche Karibik 38 Destinationen in 18 Ländern. Die Silver Nova wird als erstes Hybrid-Luxusschiff vorgestellt, das dank Brennstoffzellen im Hafen keine Emissionen ausstösst.  

(Beat Eichenberger)