Ungarn schliesst: Aber Donau-Flussfahrten werden nicht ausgesetzt

Von der Schliessung der ungarischen Grenzen sind auch die Donau-Flussfahrten massiv betroffen. Doch die Schweizer Anbieter geben sich innovativ.
Budapest, ein Highlight jeder Donau-Flussfahrt, gerät ins behördliche Abseits. © Thurgau Travel

Die Donau ist das gefragteste Flussfahrten-Revier Europas. Insbesondere der Klassiker Passau-Budapest hat nach der Corona-Pause wieder an Fahrt aufgenommen. Mit der ehemaligen Königsresidenz Esztergom, Visegrad am Donauknie und vor allem der Metropole Budapest liegen einige Höhepunkte dieser populären Route in Ungarn, wo die Grenzen für touristische Einreisen nun aber geschlossen wurden. Und auch die lange Fahrt bis ins Donaudelta ist von der Massnahme betroffen.

Wie reagieren nun die Flussfahrt-Anbieter?

«Mit der Grenzschliessung haben wir die einwöchige Donaureise, die auch einen Tag in Budapest beinhaltet, umgeroutet», sagt Stephan Frei, Geschäftsführer von Mittelthurgau. Als Ersatz für die ungarischen Ziele steht nun neu Komarno in der Slowakei (mit Ausflug in die Tatra) sowie die österreichische Kulturstadt Linz im Programm. Die Donaudeltareisen wurden bereits zuvor abgeändert: «Seit 14 Tagen ist Rumänien auf der Schweizer Risikoliste, und auch Österreich lässt Besucher aus den Balkanstaaten schon seit längerem nicht mehr einreisen», erklärt Frei. Bis Ende September sind noch der Neubau Excellence Empress und die Excellence Baroness auf der Donau unterwegs, danach wechseln beide Schiffe wie geplant für die Herbstreisen auf den Rhein.

Auch bei Rivage Flussreisen gibt man nicht klein bei: «Aktuell sind wir mit der neuen Amadeus Imperial auf einer Jazz-Kreuzfahrt auf der Donau unterwegs», sagt Geschäftsführer Mike Papritz. «Wir werden trotz Grenzschliessung bis nach Budapest fahren, dort allerdings nicht anlegen sondern die Stadt im abendlichen Lichterglanz vom Schiff aus geniessen». Auch in Esztergom fällt der Landgang nun aus. Die nächste Donaureise mit der Amadeus Imperial steht dann am 6. Oktober auf dem Programm – wie diese im Detail geplant wird, ist noch offen.

Auch bei Thurgau Travel ist der finale Entscheid, wie die nächste Donaureise am 11. September sowie auch die Reisen ins Donaudelta gehandhabt werden, noch nicht gefällt. «Sollten wir allenfalls absagen, bieten wir den gebuchten Passagieren sicher eine Umbuchung aufs nächste Jahr zum gleichen Preis plus ein Goodie», sagt Geschäftsführer Daniel Pauli. Vorgesehen ist aber, dass die Donau bis November mit der Thurgau Ultra befahren wird, die bisher zu erfreulichen 70 Prozent belegt war.

(Beat Eichenberger)