DER Touristik Suisse streicht 140 Vollzeitstellen

Aktualisiert am 19.08.2020
Auch Filialen sollen zusammengelegt und geschlossen werden.
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DER Touristik Suisse streicht wegen der Corona-Krise rund 140 der aktuell 810 Vollzeitstellen. Damit fällt rund jede sechste Vollzeitstelle weg. Das bei Massenentlassungen gesetzlich vorgeschriebene Konsultationsverfahren sei am Dienstag gestartet worden.

Der Stellenabbau geschehe in möglichst vielen Fällen einvernehmlich, aber auch betriebsbedingte Kündigungen seien unvermeidlich, teilt der Veranstalter mit.  Die Verschlankung des Unternehmens soll weiter auch durch Nichtbesetzung von freiwerdenden Stellen, ordentliche und vorzeitige Pensionierungen und Pensumsreduktionen erfolgen. «Die Kurzarbeit bleibt ebenso ein wichtiger Pfeiler der Krisenbewältigung», ergänzt Firmensprecher Markus Flick auf Anfrage von TRAVEL INSIDE.

Im Kuoni-Filialnetz werde es ebenfalls zu Veränderungen kommen. Geplant seien insbesondere Zusammenlegungen von Reisebüros, die Inbetriebnahme weiterer Shop-in-Shop-Filialen und auch die Aufgabe von einzelnen Standorten. Entscheide zum Umfang und zu den betroffenen Filialen sind bis Ende September zu erwarten. «Selbstverständlich beschäftigen wir uns bereits seit längerem mit der zukünftigen Struktur und Dimension unseres Filialportfolios. Dass die Details noch nicht spruchreif sind, hängt auch damit zusammen, dass wir zeitnah definitive Entscheide in einem ersten Schritt Mitarbeitenden und Vermietern mitteilen möchten», erklärt Flick.

Nebst der Kürzung beim Personal und den Filialen stehen die Neuorganisation mehrerer weiterer Bereiche sowie die Reduktion von Sachkosten an. «Bisherige und weiterhin wichtige Sachkosteneinsparungen betreffen die Reduktion von Mietkosten, Verhandlungen mit unseren Vertragspartnern und auch die Absage von Veranstaltungen oder Dienstreisen», präzisiert Flick. Damit schaffe das Unternehmen die Voraussetzungen, sein bis März 2020 erfolgreich saniertes Markenhaus nach der Bewältigung der aktuellen Herausforderung in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.

Dieter Zümpel, CEO DER Touristik Suisse/Kuoni

«Die weltweiten Einschränkungen der Reisemöglichkeiten stellen uns vor grosse Herausforderungen, denen wir uns entschlossen stellen müssen, um die vor der Pandemie wiedererstarkten Reisemarken von DER Touristik Suisse in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Aus unserer Einbindung in ein grosses, diversifiziert aufgestelltes Mutterhaus, dem festen Glauben an die Rückkehr unserer Kundinnen und Kunden und dem Potenzial unserer Produkt- und Beratungskompetenz schöpfen wir Mut, Willen und Kraft für diesen Weg. Ich bedaure sehr, dass neben der weitreichenden Reduktion von Sachkosten auch einschneidende Personalmassnahmen eine Voraussetzung für ihn sind. Wir sind uns bewusst, wie schmerzhaft der Schritt für von Kündigungen betroffene Mitarbeitende sein wird. Die daraus entstehenden Folgen werden wir bestmöglich mit einem Sozialplan und einem Dienstleistungsangebot zur beruflichen Neuorientierung abfedern», erklärt CEO Dieter Zümpel. (TI)