Der Pelourinho: von der Favela zum Tourismusmagnet

In der ersten Hauptstadt Brasiliens wandelte sich die Altstadt vom Sklavenmarkt über eine Favela bis hin zum heutigen Juwel.

Die Stadt an der «Allerheiligenbucht» wurde offiziell 1549 durch den Portugiesen Tomé de Sousa gegründet. Er errichtete auf Geheiss der portugiesischen Krone die Festung «Sao Salvador», der Vorgänger von Salvador da Bahia und die erste Kolonialstadt Brasiliens überhaupt. Durch den florierenden Zuckerhandel stieg die Stadt rasch zu einer bedeutenden Metropole auf und war knapp zwei Jahrhunderte lang die Hauptstadt Brasiliens – bis das aufstrebende Rio de Janeiro Ende des 18. Jahrhunderts das Verwaltungszentrum des Landes wurde.

DAS EHEMALIGE ZENTRUM der kolonialen Altstadt von Salvador da Bahia nennt sich Pelourinho – oder damals Largo do Pelourinho, was etwa «Platz des Prangers» bedeutet. Hier war einst der grösste Sklavenmarkt in Salvador. Mit der Abschaffung der Sklaverei 1888 zog das Viertel zunächst insbesondere Künstler an, was aber leider nicht verhindern konnte, dass das Quartier mit der Zeit komplett verfiel und zu einem äusserst gefährlichen Elendsquartier, einer innerstädtischen Favela, verkam.

Anfang der Neunzigerjahre wurde der historische Stadtteil von Grund auf saniert, diverse Projekte ins Leben gerufen und Pensionen oder Restaurants gegründet. Heute ist der Pelourinho kaum wieder zu erkennen und in seiner Schönheit ein Touristenmagnet – dies auch weil der Lebensrhythmus in Salvador, etwa im Gegensatz zu Rio de Janeiro, als besonders entspannt gilt. Im Pelourinho befinden sich etliche schmucke Unterkünfte im Kolonialstil.

SO IST DAS Boutique Hotel «Villa Bahia» bei sämtlichen Brasilien-Spezialisten hoch im Kurs und wird von allen als herzlich geführtes und geschmackvolles Haus gepriesen. In unmittelbarer Nähe befindet sich das «Cuco Bistro», welches mit einer tollen Küche und brasilianischen Spezialitäten überzeugt. Eines der besten Preis-Leistungs-Verhältnisse mit typisch nordöstlichbahianischer Küche findet man übrigens im «Uaua» – einem Geheimtipp des DMCs Brazil Insider.