Frankreich zieht Schraube weiter an

Vom 15. Januar an soll in vielen Lebensbereichen eine 2G-Regel greifen.
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Frankreich macht angesichts einer Rekordzahl von Corona-Infektionen eine vollständige Impfung zur Voraussetzung für den Besuch von Veranstaltungen und Restaurants. Vom 15. Januar an soll ein negativer Test für den landesweiten Corona-Pass nicht mehr anerkannt werden, wie Premierminister Jean Castex kürzlich in Paris sagte. Es gehe darum, eine Überlastung des Gesundheitswesens sowie eine gravierende Störung der Wirtschaft zu verhindern. Das Parlament muss der Verschärfung noch zustimmen. 

Die geplante Umstellung bedeutet für die Mehrzahl der Menschen die Notwendigkeit einer Auffrisch-Impfung. Diese kann ab sofort drei Monate nach der Immunisierung erfolgen. Spätestens nach sieben Monaten war sie bereits Pflicht für den Corona-Pass. Die meisten Geschäfte in Frankreich sind allerdings anders als in Deutschland weiterhin ohne einen Impfnachweis zugänglich. 

Paris führt Maskenpflicht ein 

Als weitere Schritte gegen die erwartete Welle von Corona-Infektionen mit der hoch ansteckenden Omikron-Variante kündigte Castex eine Maskenpflicht in den Innenstädten an. Ab dem 31. Dezember gilt auf den Strassen von Paris eine Maskenpflicht. Bei einem Verstoss gegen die neue Richtlinie werde eine Strafe von EUR 135 fällig. In Frankreich besteht bereits eine Maskenpflicht in öffentlichen Gebäuden und Transportmitteln. 

Bei Kultur- und Sportveranstaltungen wird die Zuschauerzahl drinnen auf 2000 und draussen auf 5000 begrenzt. Der Konsum von Getränken und Essen im Nahverkehr, in Sportstätten und in Kinos wird untersagt, in Restaurants darf nur noch im Sitzen getrunken und gegessen werden. 

«Wir werden alles tun, um die Impfung zu beschleunigen und Ungeimpfte zu erreichen und zu überzeugen», sagte Castex. Die Impfung sei das entscheidende Mittel im Kampf gegen die Pandemie, da sie vor schweren Verläufen und einer Überlastung der Kliniken schütze. 

Clubs bleiben geschlossen 

Die Nachtclubs im ganzen Land bleiben für weitere drei Wochen geschlossen, das verkündet der stellvertretende Minister für Tourismus, Jean-Baptiste Lemoyne, am 29. Dezember. Die Clubs waren Anfang Dezember wegen der aktuellen Lage für einen Monat geschlossen worden. 

«Am 3. Januar wird es wie in den anderen Sektoren, die vom Premierminister angekündigt wurden, für drei Wochen eine Verlängerung der Schliessung geben», kündigte Jean-Baptiste Lemoyne im TV-Sender France Inter an.

Die Schulen sollen in Frankreich unterdessen wie geplant am 3. Januar wieder öffnen, Distanzunterricht sei nicht geplant. Auch in der Silvesternacht werde es keine Ausgangsbeschränkungen geben, sagte der Premierminister. Bis Ende der Woche werde über ein Verkürzen der Quarantäne-Pflicht entschieden, damit Infektions- und Kontaktfälle das Wirtschaftsleben nicht mehr als nötig ausbremsten. (TI)