Georgiens Tourismus will 2030 klimaneutral sein

Das Land zwischen Kaukasus und Schwarzem Meer sucht den Qualitätstourismus.
Batumi, Hafenstadt, Georgien, Schwarzes Meer
Batumi. ©Pixabay/ Svetlbel

Georgien hat in den letzten Jahren weltweit zunehmend an Beliebtheit als Reiseziel gewonnen. Das Land habe sich dabei als Destination mit Qualitätstourismus etabliert, meint Georgian National Tourism Administration (GNTA) in einer Mitteilung.

Um ethischen und verantwortungsvollen Tourismus langfristig zu fördern, würden laufend Initiativen entwickelt, um die Umwelt zu schützen und lokalen Gemeinschaften zu helfen. Das Land hat das ehrgeizige Ziel, bis 2030 eine vollständig klimaneutrale Tourismusbranche zu erreichen.

Die georgische Tourismusbehörde hat gemeinsam mit den zuständigen Ministerien von Georgien, Aserbaidschan und Armenien und mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GIZ) eine Ökotourismus-Strategie für Georgien für den Zeitraum 2020-2030 entwickelt. Das Hauptziel des Programms ist die Verbesserung der Rahmenbedingungen für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung.

Im Rahmen der Strategie wurden die Definition des Ökotourismus, seine Leitprinzipien und die Vision für 2030 festgelegt. Die Strategie stellt die Qualität vor Quantität und sieht den Schutz des natürlichen und kulturellen Erbes als Priorität an. Georgien habe das Potential, nicht nur in der Region, sondern weltweit eines der führenden Ökotourismusziele zu werden.

Etwa 13% der gesamten Landesfläche machen Schutzgebiete der 5 IUCN-Kategorien aus, bis 2025 sollen es bis zu 15T% sein. Dazu zählten Nationalparks und Naturreservate sowie Waldgebiete mit einer Fläche von 2,77 Millionen Hektar, darunter unberührte Landschaften wie das Kaukasusgebirge, das Tusheti-Naturreservat und der Kazbegi-Nationalpark, laden zu Erkundungstouren ein.

Die Förderung der lokalen Wirtschaft ist ein weiterer Schwerpunkt. Im Zuge dessen unterstützt die Regierung lokale Unternehmen und Dienstleister, um wirtschaftliche Chancen und Einkommen für die Bevölkerung vor Ort zu schaffen. Dies kann beispielsweise durch den Einsatz von lokalen Reiseführern, Unterkünften in Familienbetrieben und den Verkauf lokaler Produkte und Handwerkskunst erfolgen. Georgien bietet eine Reihe von Outdoor-Aktivitäten und Öko-Touren an. Reiseleiter stellen vermehrt den Umweltschutz und den Respekt vor den lokalen Gemeinschaften in den Vordergrund.

Georgien hat sich der Förderung erneuerbarer Energien verschrieben, um den CO2-Fussabdruck des Tourismussektors zu reduzieren. Solaranlagen versorgen Hotels und Resorts mit sauberer Energie, während Initiativen zur Wassereinsparung und Abfallwirtschaft den ökologischen Fussabdruck weiter minimieren. Mitfahrgelegenheiten wie Busse, Züge oder Sammeltaxis reduzieren Kohlendioxidemissionen und geben Besuchern die Möglichkeit, mit Einheimischen in Kontakt zu treten.

Die kulturelle Identität Georgiens wird ebenfalls geschützt und gefördert. Der Erhalt von historischen Stätten, die Unterstützung traditioneller Handwerkskünste und die Wertschätzung der einheimischen Kultur und Bräuche sind Teil des nachhaltigen Tourismus. Die traditionelle georgische Küche, bekannt für ihre Vielfalt und Qualität, bietet Reisenden kulinarische Höhepunkte, die mit frischen, regionalen und biologischen Zutaten zubereitet werden.

Das Land Georgien erstreckt sich auf über 69’700 Quadratkilometer zwischen Europa und Asien, an der Küste des Schwarzen Meeres. Die rund 3,7 Millionen Einwohner leben hauptsächlich in den urbanen Regionen. 33 Airlines fliegen die drei Flughäfen von Tiflis, Kutaisi und Batumi an. (TI)