Kein Risikoland mehr: Kommt jetzt der Türkei-Boom?

Deniz Ugur, CEO Bentour Reisen, gibt Auskunft über die Nachfrage nach Türkei-Ferien und die Kapazitäten für den Sommer.
Deniz Ugur, CEO de Bentour

Mit einer neuen Verordnung des türkischen Innenministeriums lockert die beliebte Feriendestination rechtzeitig auf die Sommerferien die Einreisebestimmungen deutlich. Für Geimpfte, Genesene und Getestete wird es einfacher. Und mit der neuen Risikoländerliste des BAG (gültig ab 3. Juni) müssen Schweizer bei der Rückreise nicht mehr für 10 Tage in Quarantäne.

Seit dem 1. Juni ist auch die Einreise mit negativem Antigenschnelltest möglich. Wichtig ist, dass auf der Bescheinigung als Art des Tests «Antigen» vermerkt wird. Der Test darf bei der Einreise in die Türkei nicht älter sein als 48 Stunden. Die Angaben der Person müssen mit denen auf dem Reisedokument übereinstimmen. 

Nicht-geimpfte Schweizer können mit der Vorlage eines negativen PCR-Tests, der bei Einreise nicht älter als 72 Stunden ist, oder eines negativen Antigen-Schnelltests in die Türkei einreisen. Das meldet die Türkiye Tourism Promotion and Development Agency (TGA). 

Für geimpfte und genesene Personen ist es nun noch einfacher in die Türkei zu reisen. Personen, die mindestens 14 Tage vor der Einreise vollständig geimpft wurden, oder einen Nachweis über eine nicht länger als sechs Monate zurückliegende Covid-19-Erkrankung vorweisen, brauchen keinen negativen PCR- oder Antigenschnelltest vorzulegen. Die digitale Einreiseanmeldung ist nach wie vor erforderlich und maximal 72 Stunden vor der Einreise einzuholen.

Aufgrund der erfreulichen Neuigkeiten hat TRAVEL INSIDE mit Deniz Ugur, CEO Bentour Reisen, über die Lage in der Türkei gesprochen: 


Herr Ugur, wie ist die Nachfrage – wird nun der Türkei-Boom für die Sommerferien so richtig losgehen? 

Er hat tatsächlich schon begonnen und natürlich haben wir hier viel aufzuholen. Aber es macht richtig Freude, wieder unter Last zu arbeiten.

Wie ist die aktuelle Lage in der Türkei?  

Mit einer konstant fallenden 7-Tage-Inzidenz, mittlerweile landesweit bei 66,8 und in den Feriendestinationen nochmals deutlich tiefer, können wir von einer stabilen Lage sprechen. Die Menschen, die im Tourismus arbeiten hatten ja bereits seit vielen Wochen vorrangig Impfungen erhalten und erklären die noch tieferen Werte in den Feriendestinationen.

Wie viele Hotels (in Prozent zu 2019) sind offen. Wie sieht die Kapazität der Flüge aus? 

Wir haben unsere geplanten Kapazitäten für diesen Sommer zu keinem Zeitpunkt reduziert und sind jetzt froh, diese Entscheidung in Absprache mit unseren Partner-Airlines so getroffen zu haben. Auf der Hotelkapazitätsseite sieht es auch sehr gut aus. Aufgrund der momentanen Situation, dass grosse Märkte wie Russland und England nicht anreisen, gibt es auch im stark umkämpften Segment der Familien-Suiten genug buchbare Kapazitäten für den Schweizer Markt.  

Wie froh sind Sie, dass die Türkei nun endlich kein BAG-Risikoland mehr ist? 

Wir freuen uns für unsere Kollegen in den Hotels, Transferunternehmen aber auch für unsere Gäste. Denn Türkei-Ferien nach so einer schweren Phase in Europa ist genau das richtige, um mal wieder Abstand zu bekommen und wertvolle Zeit zum Beispiel mit der Familie zu verbringen. Ein Perspektivenwechsel ist garantiert.    

Wie waren die letzten Wochen für Sie – wie stark haben Sie gespürt, dass die Türkei auf der BAG-Risikoländerliste war? 

Selbstverständlich hat es immer einen Einfluss, wenn Feriendestinationen auf der Liste sind. Wir haben in den letzten Wochen viele Ferien auf griechische Inseln verkauft. Mittlerweile unser zweites Standbein. Als Türkei-Spezialist lernt man früh mit Krisen umzugehen. Doch wir lieben dieses Land und seine Menschen. Daher ist es für uns einfacher auch diese Phasen zu überstehen.  

(Yannick Suter)