Notstand in Neuseeland

Im Zuge des tropischen Zyklons Gabrielle sind tausende Menschen in Neuseeland obdachlos geworden.
©Keystone/Michael Cunningham

Nach massiven Schäden in Folge des tropischen Zyklons Gabrielle hat die Regierung in Neuseeland den Nationalen Notstand ausgerufen. Es sei erst das dritte Mal in der Geschichte des Landes, dass die Behörden einen landesweiten Notstand erklärten, berichtete der Minister für Notfallmanagement, Kieran McAnulty, am 14. Februar.

Einige Orte waren von der Aussenwelt abgeschnitten und zehntausende Menschen hatten keinen Strom. Flug-, Fähr- und Zugverbindungen wurden teilweise eingestellt. «Es war eine schlimme Nacht für die Neuseeländer im ganzen Land», sagte Regierungschef Chris Hipkins. «Viele Familien wurden vertrieben, viele Häuser sind ohne Strom, im ganzen Land sind grosse Schäden entstanden», so der seit Ende Januar amtierende Premierminister.

Etwa 200 Soldaten seien im Einsatz, um Betroffenen zu helfen. Das Nachbarland Australien und Grossbritannien haben Unterstützung angeboten. Der Minister für Notfallmanagement bezeichnete den Sturm als «ein beispielloses Wetterereignis» und «erhebliche Katastrophe». So warnte die Regierung vor einer «echten Bedrohung für das Leben der Neuseeländer».

Der nationale Notstand verleiht der Zentralregierung mehr Befugnisse, um Krisen zu bewältigen. Zuvor war die Massnahme wegen der Corona-Pandemie 2020 und nach dem Christchurch-Erdbeben vom Februar 2011 ergriffen worden.

Der Sturm richtete vor allem auf der Nordinsel Verwüstungen an. Am 15. Februar zog Gabrielle in den südlichen Teil der Nordinsel. Der Wetterdienst MetService warnte dort vor Starkregen. Mindestens zwei Menschen kamen bei den Unwettern ums Leben. (TI)