USA-Prognose: Ab diesem Jahr soll es stetig aufwärts gehen

Der neuste Sechs-Jahre-Forecast der US-Behörden zeichnet ein optimistisches Bild.
Blau die harten Fakten, gelb die Prognose: Die Talsohle soll bereits durchschritten sein. © U.S. Department of Commerce

Der Tourismus in den USA hat einige schwierige Monate hinter sich. Das ambitionierte Ziel des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama, im Jahr 2021 die Grenze von 100 Millionen Besuchern pro Jahr zu knacken, ist in weite Ferne gerückt und wurde im letzten Herbst prophylaktisch schon einmal auf 2023 verschoben.

Der neusten Sechs-Jahres-Prognose des amerikanischen Wirtschaftsministeriums zufolge soll die Talsohle aber bereits durchschritten sein. Im Jahr 2015 hatten die globalen Einreisen den vorläufigen Höhepunkt von 77,5 Millionen Besuchern erreicht, 2016 waren es 1,6 Millionen weniger und im vergangenen Jahr dürfte die Zahl nochmals um 800’000 Besucher geschrumpft sein. Bereits im laufenden Jahr soll mit 78 Millionen internationalen Ankünften aber eine neue Bestmarke gesetzt werden, und danach soll es laufend aufwärts gehen, bis im Jahr 2022 rund 89 Millionen Besucher erwartet werden. Ob im Jahr darauf dann gleich der Sprung über die 100-Millionen-Grenze geschafft wird, darf bezweifelt werden.

2-3% Wachstum aus der Schweiz

Die Sechs-Jahres-Prognose zeigt auch Details zu einzelnen Quellmärkten, darunter die Schweiz. Analog zu den generellen Einreisezahlen hatte auch die Zahl der Schweiz-Besucher ihren Höhepunkt im Jahr 2015 mit rund 537’000 Einreisen, seither ist der Markt im zweistelligen Prozentbereich rückläufig. Für 2017 stehen die offiziellen Zahlen noch nicht fest, der Forecast geht von lediglich 418’000 aus. Danach soll es aber auch hier aufwärts gehen: Die Prognose geht von einem zwei- bis dreiprozentigen Wachstum pro Jahr aus, sodass 2022 immerhin wieder 475’000 Besucher aus der Schweiz erwartet werden.

Solche Prognosen sind natürlich immer mit Vorsicht zu geniessen und können durch Währungsschwankungen oder politische Ereignisse völlig über den Haufen geworfen werden. Dennoch: Nachdem sich schon die Schweizer Veranstalter optimistisch zur weiteren Entwicklung der USA-Nachfrage äusserten, scheint die US-Regierung dies ähnlich zu sehen. Die Prognose stützt sich übrigens auf Daten des U.S. Department of Commerce, der International Trade Administration und des National Travel and Tourism Office, die eine Vielzahl von wirtschaftlichen, demographischen und sozialen Faktoren sowie zahlreiche historische Trends auswerten. (SJ)