Deutsche Einreiseverbote: Lufthansa fliegt weiter

Deutsche Bundespolizei kritisiert die Airlines.
©Lufthansa

Die Lufthansa kündigt an, trotz neuer Einreiseverbote in Deutschland ihren Flugplan zunächst unverändert beizubehalten und erst bei sinkender Anfrage anzupassen. Da die Verordnung Ausnahmen vorsieht – darunter für Deutsche, in Deutschland lebende Ausländer sowie Umsteigepassagiere in Länder ausserhalb des Schengenraums – gebe es genügend Menschen, die fliegen dürften, sagt Lufthansa-Sprecher Martin Leutke der Deutschen Presseagentur (DPA).

Die Lufthansa betonte am Sonntag, 31.1., dass Mitarbeitende vor dem Einsteigen die nötigen Nachweise der Passagiere prüften. Jeder Reisende müsse vor dem Abflug einen negativen Corona-Test vorlegen, der den Vorgaben des Robert-Koch-Instituts entspreche und bei Ankunft in Deutschland maximal 48 Stunden alt sein dürfe.

Bundespolizeipräsident Dieter Romann hatte zuvor den Flugunternehmen vorgeworfen, sich – bereits vor der Einreisesperre – nicht an die Vorschriften zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zu halten. «Allein in den letzten sechs Tagen hat die Bundespolizei bei der Einreise im Luftverkehr rund 600 Verstösse durch Luftfahrtunternehmen festgestellt», sagt Romann der «Bild am Sonntag».

So seien Passagiere aus Hochinzidenz- und Mutationsgebieten eingereist, die keine digitale Anmeldung oder keinen negativen Corona-Test vorweisen konnten, obwohl das von den Luftfahrtunternehmen vor Abflug geprüft werden müsse. «Das ist verantwortungslos», sagt Romann.

Mangelnde Kontrollen seien auch ein Grund für die verhängten Einreiseverbote. Romann betonte: «Den Luftfahrtunternehmen drohen jetzt pro Verstoß und Passagier Bussgelder der Gesundheitsämter von bis zu 25’000 Euro.»

Die Bundespolizei kontrollierte am Wochenende auch die Einhaltung der neuen Einreiseregeln, etwa am Frankfurter Flughafen. Die Beamten überprüften jeweils, ob die Passagiere einen negativen Corona-Test vorweisen können und erinnerten an die Quarantäne-Pflicht.

Für Länder, in denen sich besonders ansteckende Varianten des Coronavirus stark ausgebreitet haben, gilt in Deutschland seit Samstag und bis 17.Februar eine weitreichende Einreisesperre. Betroffen sind derzeit Grossbritannien, Irland, Portugal, Südafrika und Brasilien, seit Sonntag auch die kleinen afrikanischen Staaten Lesotho und Eswatini. (TI)