Deutsche Lufthansa löst ihre Flieger aus

Die deutsche Airline zahlt Staatskredit zurück und kann wieder über ihre Flieger verfügen.
Lufthansa Airbus 320neo

Die Deutsche Lufthansa AG zahlt einen Staatskredit der Wiederaufbaubank KfW zurück. Damit kann die Schwester-Airline der Swiss wieder uneingeschränkt über die Flugzeuge verfügen, die sie als Sicherheit für den Staatskredit verpfändet hat.

Das Geld für die Rückzahlung holte sich die Fluggesellschaft am Kapitalmarkt. Sie platzierte eine Anleihe mit einem Gesamtvolumen von EUR 1,6 Mia. in zwei Tranchen mit einer Laufzeit von vier beziehungsweise sieben Jahren. Die Tranche mit einer Laufzeit bis zum 11. Februar 2025 hat ein Volumen von EUR 750 Mio. und wird mit 2,875% pro Jahr verzinst. Die Tranche mit einer Laufzeit bis zum 11. Februar 2028 hat ein Volumen von EUR 850 Mio. und wird mit 3,75% pro Jahr verzinst.

Mit den nun aufgenommenen langfristigen Mitteln und den Mittelaufnahmen in Höhe von EUR 2,1 Mia. im zweiten Halbjahr 2020 habe Lufthansa die Refinanzierung aller im Jahr 2021 fälligen Finanzverbindlichkeiten in Höhe von rund EUR 2,6 Mia. sichergestellt, heisst es von der Airline. EUR 1 Mia. werde vorzeitig an die KfW zurückbezahlt.

Noch nicht die ganze Staatshilfe bezogen

«Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung, die wir in unseren Heimatmärkten erhalten. Die erfolgreich platzierte Anleihe ermöglicht uns die Rückzahlung des gesamten KfW-Darlehens. Die Refinanzierung senkt sogar unsere Finanzierungskosten. Trotz der Rückzahlung ist es jedoch wahrscheinlich, dass wir weitere Elemente des Stabilisierungspakets in Anspruch nehmen werden, die derzeit ungenutzt sind. In welchem Umfang wir dies tun werden, hängt vom weiteren Verlauf der Pandemie ab», sagt Remco Steenbergen, Finanzvorstand der Deutschen Lufthansa AG.

Am 30. September 2020 verfügte der ganze Konzern nach eigenen Angaben über liquide Mittel in Höhe von EUR 10,1 Mia. einschliesslich damals nicht abgerufener Mittel aus den Stabilisierungspaketen in Deutschland, der Schweiz, Österreich und Belgien. Bis zu diesem Zeitpunkt habe er knapp EUR 3 Mia. staatlichen Stabilisierungsmassnahmen in Höhe von insgesamt bis zu EUR 9 Mia. gezogen. Unter den bislang nicht genutzten Mittel befindet sich unter anderem die Stille Beteiligung I des WSF in Höhe von EUR 4,5 Mia., die als Staatsbeteiligung ins Aktienkapital fliessen würde. (TI)