Die Generation Z bucht Pauschalreisen im Reisebüro

Eine Studie der deutschen Hochschule IUBH hat das Ferienverhalten von 2000 Personen unter 40 Jahren untersucht.
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Die Generationen Y und Z, also die unter 40-Jährigen, sind eine wesentliche Zielgruppe der Reisebranche. Sie sind sowohl Digital Natives, aufgewachsen mit Mobiltelefon, Social Media und Internet, als auch weltweite Globetrotter, für die eine lange Flugreisen auf andere Kontinente ebenso selbstverständlich sind wie kurze Weekend-Shopping-Trips in europäische Metropolen.

Ihr spezifisches Reiseverhalten hat die Hochschule IUBH in Deutschland erhoben. Bei der Suche nach einem Ferienziel und der Reiseplanung, so die Studie, scheint die jüngere Generation Z, geboren im Zeitraum zwischen 1996 und 2012, eindeutig traditioneller als die ältere Generation Y, geboren in den 1980er bis späten 1990er Jahren, vorzugehen: Zwar buchen beide Altersklasssen ihre Reisen weitestgehend online, trotzdem haben Reiseveranstalter und -büros bei Generation Z mehr Potenzial.

Pauschalreisen finden die jüngeren Leute wieder attraktiver, während die ältere Generation vor allem auf Individualität und Produktanpassung achtet und gern Last Minute-Kurzreisen bucht. Ein weiterer Unterschied: Während Generation Y häufiger auf Empfehlungen von Freunden und Bekannten hört, trifft Generation Z Reiseentscheidungen eher basierend auf Fotos und Videos, z.B. über soziale Netzwerke.

Luxus ist, wenn die Reise besonders ausgefallen ist

Beide Generationen wünschen sich Authentizität, sind umweltbewusst, wobei Generation Z ausgeprägter als Generation Y und sie achten sehr auf ihre Gesundheit. In den Ferien angekommen, überwiegen die Gemeinsamkeiten:17% aller Befragten legen besonderen Wert auf guten Service. Servicequalität hat jedoch bei den 14- bis 19-Jährigen mit 16% eine überdurchschnittlich hohe Relevanz, während die 30- bis 39-Jährigen mehr Wert auf Aufmerksamkeit und Kinderfreundlichkeit legen.

Luxus, so die Hochschule, ist für beide Generationen nicht durch den Aufenthalt in einem 5-Sterne-Hotel definiert, sondern durch die Ausgefallenheit der Reise. Kulinarischer Genuss ist durch gesunde und frische Lebensmittel charakterisiert. Umweltbewusstsein, speziell die Vermeidung von Plastik, gilt als Muss-Kriterium für eine gelungene Hotelauswahl. Ferner stellt die Flexibilität in den Hotels für beide Generationen eine wichtige Komponente dar. Flexible Essenszeiten und eine anpassungsfähige Programmgestaltung sind dabei unabdingbar in den Ferien.

Die Lage des Hotels ist entscheidend

Bei der Bewertung des Hotels ist den 14- bis 29-Jährigen die Nähe zum Strand oder der Stadt besonders wichtig, während die 30- bis 39-Jährigen stärker auf die Ausstattung wie das Hoteldesign oder Angebote für Kinder achten. Beiden Gruppen ähnlich wichtig sind der Zustand des Hotels und der Zimmer, das gastronomische Angebot, eine stabile Internetverbindung sowie der Poolbereich. «Ausstattung und Qualität des Hotels scheinen häufig das bedeutendste Entscheidungskriterium bei einer Reise zu sein», fasst Prof. Linda Schnorbus, Studiengangsleiterin und Professorin für Tourismuswirtschaft an der IUBH, zusammen.

Reiseveranstalter, so das Fazit, sollten zur Vermarktung eigene Submarken für beide Generationen anbieten, da die klassischen Reiseveranstalter nicht beliebt sind. Vor allem Generation Y steht Pauschalreisen sehr kritisch gegenüber. (TI)