Edelweiss-Piloten schlucken Lohnverzicht

Der Ferienflieger bereitet sich auf eine noch lange Durstrecke vor. Bei der Swiss gehts harziger vorwärts.
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Edelweiss bereitet sich mit ihren Piloten auf eine noch lange anhaltende Durststrecke vor. Zuerst wird die Kurzarbeit so lange wie möglich fortgeführt, sie ist unter Corona-Bedingungen derzeit bis Mitte Jahr möglich. Sobald das Mittel der Kurzarbeit nicht mehr zur Verfügung steht, die Nachfrage nach Flugreisen aber noch nicht das Vorkrisenniveau erreicht und Edelweiss noch zu viele Piloten angestellt hat, werden die Piloten zu einem reduzierten Lohn in eine verordnete Teilzeit geschickt.

In dieser Phase könne Edelweiss dank den Zugeständnissen der Piloten beim Cockpitpersonal bis zu 20% der Lohnkosten, unter anderem durch die Reduktion der Pensionskasseneinzahlungen, sparen, teilt der Pilotenverband Aeropers mit. In der dritten Phase, sobald die Piloten wieder Vollzeit arbeiten, sehe die Vereinbarung vor, dass die Flugzeitenregelungen aus dem GAV2019 angepasst würden, damit die Edelweiss ihre Piloten länger und flexibler einsetzen könne. Während dieser Zeit verzichteten sie ausserdem auf Ferientage.

Am 31.12.2023 ende die jetzt ausgehandelte temporäre Vereinbarung und der GAV 2019 gilt wieder uneingeschränkt bis mindestens Mitte 2024. Die Details der Vereinbarung werden nun den Edelweiss-Piloten vorgestellt, anschliessend wird der Abstimmungsprozess gestartet. «Wir sind davon überzeugt, dass wir mit der vorliegenden Vereinbarung unseren Teil dazu beitragen, dass die Edelweiss erfolgreich aus dieser Krise herausfindet», sagt Aeropers-Vorstandsmitglied Roman Kälin.

Verhandlungen mit der Swiss sind zäher

«Mit Swiss befinden wir uns immer noch mitten in den Verhandlungen. Bei der grossen Schwester der Edelweiss lassen die Fortschritte leider auf sich warten. Auch die Swiss-Piloten sind bereit, ihren Beitrag zur Bewältigung der Krise zu leisten. Die nächsten Verhandlungsrunden werden zeigen, wie es dort weiter geht. An uns soll es aber nicht liegen», erklärt Aeropers-Präsident Kilian Kraus.

«Alle Zugeständnisse der Mitarbeiter werden aber nicht helfen, wenn die Rahmenbedingungen sich nicht verbessern. Wir verlangen deshalb europäisch einheitliche Regelungen und die umgehende Prüfung und Umsetzung von Alternativmassnahmen zur Quarantänepflicht in der Schweiz» so Kraus. «Bleibt die Unsicherheit in Bezug auf die Reiseregelungen noch länger bestehen, wird die Luftfahrt und die Wirtschaft weiter leiden und ein Flotten- und Stellenabbau wird unvermeidbar werden». (TI)