«Mit Goa wollen wir dem Schweizer Markt eine Alternative aufzeigen»

Shawn Mendez, Executive Assistant to the Minister of Tourism, erklärt weshalb Goa eine Ganzjahresdestination für jeden Geschmack sei.
Shawn Mendez, Executive Assistant of the Minister of Tourism (Bild BRA)

Anlässlich der Goa Tourism Roadshow am 20. April 2023 gibt Shawn Mendez, Executive Assistant to the Minister of Tourism, Auskunft, wie Goa in der Schweiz wieder auf die touristische Landkarte zurück kommen will.


Wie ist die Destination Goa aus der Pandemie gekommen?

Sehr gut eigentlich! Im Jahr 2019 zählten wie rund 8,1 Mio. Touristen, im Jahr 2022 7.2 Mio.

Das sind inländische und internationale Touristen?

Ja, und natürlich viel mehr inländische Touristen. Die Idee wieder zurück in die internationalen Märkte zu kommen, ist diese daran zu erinnern, dass Goa nach wie vor als touristische Destination existiert. Deshalb besuchen wir Schlüsselmärkte in Europa, die für uns vor Covid wichtig waren.

Es geht uns darum, den Partnern in den Quellmärkten zu erklären, was sich in Goa geändert hat und was für neue Produkte entstanden sind.

Wie war der Schweizer Markt für Goa bevor der Pandemie?

Der Schweizer Markt ist ein kleiner Markt. Das Interessante am Schweizer Markt ist, dass ihm ein Reiseziel gefallen muss. Wenn ich Goa mit anderen Destinationen in Fernost oder mit Sri Lanka vergleiche, stelle ich fest, dass der Schweizer Markt diese Destinationen stark berücksichtigen. Unsere Absicht ist deshalb, dem Schweizer Markt mit Goa eine Option oder Alternative aufzuzeigen, zumal Goa Zugang zu ganz Indien ermöglicht.

Worauf fokussiert sich der Schweizer Markt aus Ihrer Sicht?

Der Fokus liegt auf Wellness, Kuren und Ayurveda; Leistungen, die wir in Goa und in Indien anbieten. Es geht darum dem Markt die neuen Produkte aufzuzeigen und zu vermitteln, was die neuen Möglichkeiten sind, die Goa bietet.

Zudem bietet Goa dem Schweizer Markt, der traditionell im qualitativ obersten Segment agiert, einige Fünfsterne-Hotelprodukte. Die lokalen Anbieter, die heute hier anwesend sind, wollen aufzeigen, was diese Hotelprodukte bieten, wie sich der Aufenthalt gestaltet und welche Wellness-Leistungen sie anbieten.

Andere indische Regionen stellten bereits 2019 einen Einreiserückgang aus der Schweiz fest. Möglicherweise lag dies an der Situation der komplizierten Visumbeschaffung. Hat sich dies nun verbessert?

Eine ähnliche Frage wurde mir bereits am Anlass in Frankfurt gestellt. Glücklicherweise war der Konsul anwesend und erklärte den Prozess der Beschaffung des elektronischen Visums. Wenn die Dokumente in Ordnung sind, ist es heute sehr einfach das elektronische Visum zu beschaffen.

Denken Sie, dass Goa den Marktanteil im Schweizer Markt wieder wird steigern können!

Absolut, ja!

Planen Sie Werbekampagnen oder andere Aktivitäten?

Offensichtlich ist der heutige Anlass ein neuer Anfang, der uns ein Gefühl für den Markt geben soll. Zudem geht es in naher Zukunft darum, die Möglichkeiten für nachhaltigere Marketingaktivitäten zu prüfen. Weiter wollen wir die Schlüsselkontakte für Goa im Schweizer Markt identifizieren und diesen ermöglichen, die Destination Goa zu entdecken.

Vor vielen Jahren gab es direkte Charterflüge von Zürich nach Goa. Versucht die Tourismusbehörde beispielsweise Edelweiss zu überzeugen, wieder direkte Flüge nach Goa anzubieten?

Diese Gespräche finden bereits statt, weshalb auch der Chief Marketing Officer des neuen Flughafen Manohar International Airport (GOX, die Red.) hier anwesend ist.

Es ist unser Ziel, neue Flugverbindungen nach Goa zu ermöglichen.

Wie reisen die europäischen Gäste heute nach Goa?

Die meisten reisen über die Hubs am arabischen Golf, also Dubai, Abu Dhabi und Doha oder über Delhi und Mumbai an.

Viele Besucher kombinieren den Aufenthalt in Goa natürlich mit einer Rundreise, beispielsweise in Rajasthan, und reisen entsprechend über Delhi ein.

Warum sollten die Schweizer Reiseagentinnen und -agenten ihre Kundschaft überzeugen nach Goa zu reisen?

Goa bietet ein grosses und sehr diversifiziertes touristisches Produkt an. Zuerst ist unser angenehmes Klima während des europäischen Winters und die rund 105 km Küstenlinie mit den vielen Stränden. Dann findet sich in Goa sehr viel Kultur und kulturelles Erbe. Viele Gäste besuchen die historischen Kirchen, d.h. das Unesco-Weltkulturerbe ‘Die Kirchen und Klöster von Goa’. Im Jahr 2024 wird die Ausstellung für den Heiligen Franziskus in Goa stattfinden, was gerade in Europa eine grosse Aufmerksamkeit generieren wird.

Heute sind Fünfsternehotels vieler internationaler Marken verfügbar und damit entstanden auch weitere Dienstleistungen im oberen Segment wie Limousinendienste, Helikopterservice, Boot- resp. Yachtcharter.

Mit der Natur im Hinterland ist Goa nicht nur eine Ganzjahresdestination sondern hat für jeden Geschmack und jedes Bedürfnis etwas zu bieten.

(Interview: Hans-Peter Brasser)