George Müller, Managing Director, Cosa Travel, Zürich:
«Wichtigste Anliegen für die Reisebranche sind die folgenden zwei:
1) Die Absicherung der voraus bezahlten Gelder an die Fluggesellschaften für noch nicht abgeflogene Tickets
Die Reisebüros haften für diese Gelder dem Kunden gegenüber gemäss Pauschalreiserecht. Die Fluggesellschaften benutzen diese voraus bezahlten Kundengelder zu Finanzierung der Gesellschaft. Sie verleiten Kunden auch dieses Risiko einzugehen, indem sie sehr tiefe Tarife offerieren. Würden sie das Geld erst nach Abflug des Tickets erhalten, könnten sie auch keine solch tiefen Tarife offerieren.
Politisch könnte dieses Anliegen Erfolg haben, da es nicht im Sinne der Klimapolitik sein kann, dass die Fluggesellschaften solch tiefen Tarife anbieten können. Es geht auch nicht an, dass eine Insolvenzversicherung für Reisebüros obligatorisch ist, nicht aber für die Fluglinien, die ein viel grösseres Risiko für den Konsumenten darstellen.
2) Die Anpassung des Pauschalreisegesetzes
Es kann nicht sein, dass das Reisebüro dem Kunden gegenüber haftet für das Konkursrisiko aller Fluggesellschaften, aller Hotels und aller Reisedienstleister, ja sogar für alle behördlichen Massnahmen welche zu abgesagten Flügen führen.
Dies sind im Markt nicht versicherbare Risiken und man kann auch von den Reisebüros nicht verlangen, dieses Risiko abzusichern. Paradox heute ist ebenfalls, dass, wenn ein Staat einen Einreisestopp verfügt, der zu einer Absage des Fluges führt, erhält der Kunde von der Fluggesellschaft ein Namenpapier, dass nur der Kunde selbst einlösen kann und trotzdem muss das Reisebüro dem Kunden das Geld rückerstatten.
Über Reisebüros abgewickelte Tickets müssten die Fluggesellschaften wenigstens als Cash Gutschrift dem Reisebüro gutschreiben, ohne an einen Namen oder eine Destination gebunden zu sein. Jet Blue macht dies mit Ihrer Gutschrift auf deren «Travelbank», die man für irgendeinen Kunden einlösen kann.
Es ist zwingend, dieses unfaire Gesetz zu verändern.»
