Feedback: «I have a Dream»

SRV-Mitglied Sonja Laborde wünscht sich André Lüthi als Interimspräsident des Schweizer Reise-Verbands.
Sonja Laborde.

Sonja Laborde, SRV-Mitglied

«I have a Dream.

Den eines Dachverbandes, der alle vereint und abholt, die Grossen und die Kleinen, alle gleich, in Worten und Taten.

Den einer Dachorganisation, die Unterschiede in Sprache, Mentalität und Arbeitsweise anerkennt und akzeptiert und die Vielfalt als Bereicherung sieht.

Den eines Dachverbands, der in der Lage ist, die derzeitigen Unstimmigkeiten zwischen den verschiedenen Akteuren zu beseitigen.

Den einer Dachorganisation, die mit einer Stimme spricht, und die von der gesamten Branche und durch die Schweizer Politik und Institutionen respektiert und anerkannt wird.

Den eines starken und dynamischen Dachverbands, der in der Lage ist, die Branche effizient, modern, agil und verantwortungsbewusst zu führen, der eine Vision für die Zukunft hat und der die jungen und kompetenten Kräfte unserer Branche aktiv einbindet.

Den einer Dachorganisation mit einer verbindenden, charismatischen, bekannten und anerkannten Persönlichkeit an der Spitze.

Dieser Traum hat mit der Arbeit der Gruppe SRV2022 einen Beginn gefunden. Die Arbeitsgruppe, welche Anfang des Jahres vom SRV-Vorstand beauftragt wurde, sich mit der künftigen strategischen Ausrichtung des Verbands zu befassen. Inzwischen hat diese dem Vorstand ein erstes Arbeitspapier vorgelegt, in dem die verschiedenen oben genannten Punkte zusammengefasst sind.

Für mich nahm der Traum langsam Gestalt an. Und um den Willen für eine Zukunft dieser Vision zu verankern, habe ich im Namen der TPA eine Absichtserklärung unterzeichnet, in der wir uns bereit erklären, nach der Wahl des neuen SRV-Präsidenten weiter in Richtung eines integrativen Dachverbandes zu arbeiten.

Für das Amt des SRV-Präsidenten waren mehrere Namen im Umlauf, von denen einer letzte Woche bestätigt wurde. Martin Wittwer hat die Unterstützung des SRV-Vorstands erhalten. Er steht an der SRV-Generalversammlung im November in Ras al Khaimah zu Wahl.

Martin Wittwers beruflichen und persönlichen Fähigkeiten stehen ausser Frage. Ich habe, wie viele andere Branchenprofis auch, grossen Respekt vor dieser Persönlichkeit, die unsere Branche in den letzten Jahrzehnten geprägt hat.

Doch sollten wir, nichtsdestotrotz, jetzt nicht weiter denken, anders denken, umdenken? Sollten wir nicht das Feld der Möglichkeiten zukunftsorientiert öffnen, indem wir zum Beispiel eine deutsch-westschweizerische Ko-Präsidentschaft vorschlagen? Oder eine Interimspräsidentschaft, während wir die Fäden des Traums weiter spinnen oder, genauer gesagt, die von der Arbeitsgruppe SRV2022 vorgeschlagene Zukunftsvision verwirklichen?

Nach dem Trauma, das unsere Branche erlebt hat und immer noch erlebt, brauchen wir eine Persönlichkeit, die ihre unerschütterliche Unterstützung für die Branche während der Pandemie mit den konkreten Ergebnissen, die wir gesehen haben, unter Beweis gestellt hat.

Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, setzt der SRV auf Kontinuität. Keiner weiss, wer die anderen Kandidaten oder Kandidatinnen waren. Dennoch einigen sich alle auf diese Einerkandidatur, die scheint, perfekt zu sein.

Auch wenn er wahrscheinlich angefragt wurde und aus welchen Gründen auch immer abgelehnt hat, ich würde mir wünschen, dass André Lüthi für ein Jahr, vielleicht zwei Jahre, zur Verfügung stehen würde. Während in dieser Zeit die Arbeitsgruppe SRV2022 ihre Arbeit fortsetzt und abschliesst, damit wir gemeinsam alle notwendigen Elemente für die Schaffung dieses neuen Dachverbands in die Wege leiten können, der allen Bedürfnissen seiner Mitglieder gerecht wird.

Die Zukunft unserer Branche steht auf dem Spiel. Als aktives Mitglied des Branchenverbands fordere ich, dass starke, mutige und visionäre Entscheidungen getroffen werden. Dass die Generalversammlung als oberstes Organ eine echte Wahl hat. Mit einem einzigen Ziel: Unterstützung für unsere Branche auf allen Ebenen.

Vielleicht ist es ja noch nicht zu spät. Und ich kann noch träumen…»