Rolf Weber, Stohler Tours
«Ras-Al-Khaimah, 19.11.2021: Wie gewohnt trumpft der SRV mit einer gut organisierten Reise auf, die Workshops, Besichtigungen, die Generalversammlung und einen grossen Austausch von Informationen von Fachpersonen und Mitglieder verbindet.
Doch bei diesem Anlass ist meines Wissens das erste Mal etwas ganz Aussergewöhnliches geschehen. Weniger als 24 Stunden vor Abflug haben die Frauen der Ras-Al-Khaimah-Delegation eine Einladung erhalten, um sich besser kennenzulernen, auszutauschen und zu unterstützen.
Natürlich haben wir Männer der Ras-Al-Khaimah-Delegation nichts von all dem gewusst und staunten dann umso mehr, als wir nach dem fantastischen Asienbuffet im Hilton Beach Resort, in unserem Hotel erfahren mussten, dass ein informelles Treffen einiger Frauen ausgerechnet in der Disco (unmöglich sich auszutauschen) des Hotels Double Tree stattfindet!
Wow, ein Schlag ins Gesicht, der bei mir mit aller Wucht eingefahren ist! Haben wir irgendetwas falsch gemacht? Sind wir im SRV nicht schon führend gewesen in der LGBT-Bewegung und haben eigentlich schon immer ein frohes gegenseitiges Zusammensein genossen?
Leben wir in unserer Branche in einer Gesellschaft, in der das männliche Geschlecht über alles gestellt wird? Sollten eventueller Sexismus oder Lohnungleichheiten falls immer noch vorhanden, nicht mit allen diskutiert werden? Brauchen einige unserer Frauen einen persönlichen Austausch mit Gleichgesinnten, um das Gefühl von Gemeinsamkeiten zu fördern, und dies in einer Disco?
Oder wollen sie, wie an der diesjährigen Expo in Dubai gesehen (Foto), einen eigenen Women’s Pavilion ins Leben rufen?
Mir auf alle Fälle blieb nur ein verdutztes Kopfschütteln! Wollen Birgit Sleegers, Natalie Dové und Jacqueline Ulrich – die drei Frauen im SRV-Vorstand – uns vormachen, dass wir einen einzigen starken Verband brauchen? Eigentlich sind sie auf dem Weg einen vierten Verband ins Leben zu rufen!
Schade um diese schönen, vergangenen Zeiten im SRV. Die einzige Möglichkeit die mir bleibt, mich dagegen auszudrücken, sind wohl nur die übernächsten Wahlen.»
