Französische Hoteliers wehren sich gegen Online-Plattformen

Über 300 kleinere französische Hotels wollen lieber den Kunden einen Rabatt geben als grosse Kommissionen für Plattformen zu zahlen.
©Pixabay/Thomas Ulrich

Unter dem Motto «Ich wähle Frankreich» (#JechoisislaFrance) rufen die Hotels, die sich zum Verband «Contact Hôtels» zusammengeschlossen haben, zu Buchungen bei den Hotels direkt statt über die grossen Plattformen auf. Das soll sich für die Reisenden lohnen. Versprochen werden Tarife, die unter denen auf den Buchungsplattformen liegen und weitere Vergünstigungen.

«Wir geben lieber unseren Kunden einen Nachlass, anstatt die grossen Firmen zu mästen, die wenig Steuern in Frankreich zahlen und wenig Jobs schaffen», sagte der bretonische Hotelier Vincent Carro der Zeitung «Le Figaro». Im Mittelpunkt der Kritik der unabhängigen Hoteliers stehen die Kommissionen zwischen 15 und 25% des Buchungspreises, den die Plattformen kassieren, die den Hotels oftmals aber auch viel Umsatz sichern. Die Plattformen waren laut der Initiatoren des Protests auch in der Krise unter Missachtung der Notlage nicht bereit, die Kommissionen zu senken.

Diese Geschäftspraxis bedrohe die Existenz vieler Hotels. «Wir brauchen jetzt diese Direktbuchungen, weil diese Tausende von Arbeitsplätzen sowie Investitionen sichern und über die in Frankreich gezahlten Steuern auch die Entwicklung unserer Regionen fördern», erklärte der Präsident von «Contact Hôtels», Thomas Richard. Im Moment rücke ein lokal verankertes und ethisch vertretbares Konsumverhalten in den Mittelpunkt. (TI)