Frieden bei Lufthansa und Bodenpersonal?

Leichtes Aufatmen in Deutschland: Lufthansa und Gewerkschaft Verdi vereinbaren Schlichtung – (vorerst) keine weiteren Streiks mehr.
Lufthansa und Verdi reichen sich die Hand. ©Montage: TRAVEL INSIDE

Der Dauerclinch zwischen dem Lufthansa-Konzern und der Gewerkschaft Verdi, die das Bodenpersonal vertritt, bahnt sich eventuell eine Lösung an.

Wie das Portal Aerotelegraph berichtet, haben sich in einer Verhandlungsrunde am 13. und 14. März 2024 die beiden Parteien zwar noch nicht auf einen neuen Vergütungstarifvertrag für die rund 20’000 Arbeitnehmer*Innen am Boden einigen können, doch wollen Lufthansa und die Gewerkschaft Verdi nun ein Schlichtungsverfahren vereinbaren.

Es soll schnellstmöglich Frieden geschlossen werden. Während der Schlichtung soll eine Friedenspflicht gelten – das heisst: Keine weiteren Streiks mehr. Das Zugeständnis knüpft Verdi allerdings an Bedingungen: Lufthansa muss bis Ostersamstag in der Schlichtung, für die beide Seiten Vermittler berufen, zu einem Ergebnis zu kommen und dieses anerkennen. 

«Wir haben in den vergangenen beiden Tagen in intensiven Gesprächen zahlreiche verschiedene Varianten und Lösungswege unterbreitet und mit Verdi diskutiert. Dabei sind wir einer Lösung näher gekommen, zu einem Abschluss hat es allerdings noch nicht gereicht. Gemeinsam wollen wir nun mithilfe einer Schlichtung die offenen Punkte klären, um dann eine Einigung zu erzielen», kommentiert Michael Niggemann, Personalvorstand und Arbeitsdirektor von Lufthansa.

«Masslos und unangemessen»

Zuvor hatte Matthias von Randow, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, ausgesagt, dass nicht nur die Streikbewegungen im Bereich des öffentlichen Luftverkehrs eine neue Dimension erreicht hätten – auch der wirtschaftliche Schaden übersteige inzwischen das Mass der Angemessenheit von Warnstreiks. Allein in den Jahren 2019 sowie 2022 bis dato verzeichneten die deutschen Fluggesellschaften und Flughäfen insgesamt Einnahmeausfälle von über 395 Millionen Euro aufgrund der Streikaktivitäten im Luftverkehr.

Anders als im verarbeitenden Gewerbe – etwa in der Automobil- oder Textilindustrie – könnten diese Einnahmeausfälle nicht durch anschliessende Sonderschichten ausgeglichen werden. Ein gecancelter Flug bleibt ein verlorener Flug. «Die Gewerkschaften schwächen die materielle Basis der Unternehmen und ihrer Beschäftigten. Das dadurch verlorene Geld fehlt jetzt bei den Ausgaben für die Beschäftigten und für Investitionen in den Klimaschutz und in die Stabilität des Flugbetriebs.» (TI)