Glur Reisen baut das Segment der Expeditions-Seereisen stark aus

Mit Havila, dem neuen Anbieter auf der norwegischen Postschiffroute, und weiteren neuen Verträgen, stärkt Nordland-Spezialist Glur massiv seine Position.
Neuer Postschiff-Player Havilag im Hamnøy Harbour in den Lofoten. © Havila

Die strategische Neuausrichtung des Vertriebs von Hurtigruten hat Glur Reisen bewogen, sich in diesem Segment neu und breiter aufzustellen. Hurtigruten, die einst im Markt Schweiz eng mit Glur Reisen als GSA und in den letzten Jahren zusammen mit Kontiki und Hotelplan als PSA (Preferred Sales Agent) zusammenarbeitete, hat vor einigen Monaten entschieden, den Vertrieb für sämtliche Reisebüros zu öffnen und auch den Direktverkauf zu stärken.

Havila – die neuen Postschiffe
Frank Barth
© Glur

«Als Alternative für die aussergewöhnliche Postschiffroute haben wird einen Vertrag als Prefered Sales Agent mit dem neuen Anbieter Havila Kystruten geschlossen, der ab Herbst mit neuen Schiffen das gleiche Routing wie Hurtigruten anbietet», sagt Frank Barth, Produktmanager Expeditionen und Postschiffreisen von Glur Reisen.

Havila, ein in Norwegen bekanntes, familiengeführtes Unternehmen mit Beteiligungen an verschiedenen touristischen Unternehmen, konnte sich im Rahmen einer Ausschreibung den Staatsauftrag als zusätzlicher Anbieter und Mitbewerber dieses wichtigen «Public-Service» entlang der norwegischen Fjorde holen.

Das erste Havila-Schiff soll im Oktober in Betrieb gehen, das zweite Schiff im November – bei Glur Reisen sind die Reisen aber erst ab Januar 2022 buchbar: «Wir wollen sicher sein, dass in diesen komplizierten Zeiten bis dann auch alles klappt», sagt Barth. Er weist zudem darauf hin, dass Glur Reisen im Buchungszeitraum vom 1. August bis 15. September 2021 für alle Havila-Rundreisen im Jahr 2022 ein spezielles Angebot mit bis zu 2000 NOK Bordguthaben auflegt.

Die 15’776-BRZ-Neubauten von Havila, die auf der türkischen Tesan-Werft gebaut werden, nehmen maximal 640 Passagiere und einige Fahrzeuge auf; sie kreuzen mit 15 Knoten. Sie sollen sich durch einen gehobenen Standard, geräumige Kabinen und ein neues Food-Konzept ohne Buffet sowie einem attraktiven Preis-Leistungsverhältnis auszeichnen.

Auch die Nachhaltigkeit spielt bei Havila eine grosse Rolle, auf deren Schiffe die neusten umwelttechnischen Entwicklungen zum Einsatz kommen: So wird ein Batteriebetrieb bis zu vier Stunden möglich sein. Befahren wird die klassische Postschiffroute zwischen Bergen und Kirkenes wie auch vereinzelte kürzere Passagen dazwischen. Aber selbstverständlich ist bei Glur Reisen weiterhin auch die Postschiffroute von Hurtigruten buchbar.

Polarlicht-Fahrten im Winter

Ein weiteres Highlight konnte sich Glur Reisen mit einem GSA-Vertrag mit dem deutschen Veranstalter Arktis Tours und dessen Charter-Schiff Quest angeln. 1992 für Linienfahrten in Grönland erbaut, wurde das kleine Schiff 2004 für Expeditionen umgebaut und war danach als Disko II und Endurance unterwegs, seit einer umfassenden Renovation 2018 nun als Quest. Maximal 53 Passagiere finden auf dem intimen und charaktervollen norwegischen Schiff Platz.

Im Winterhalbjahr 2021/22 hat die Quest abenteuerliche Fahrten in Nordeuropa mit Fjordbesuchen, Polarlichtern, Zodiac-Ausfahrten und den verschneiten Lofoten im Programm – nun exklusiv bei Glur Reisen buchbar. «Eine sehr schöne Erweiterung unseres Portfolios mit Expeditionen der etwas anderen Art, die zudem von deutschsprachigen Lektoren begleiteten werden», freut sich Frank Barth über den Neuzugang. Norwegen hat für ihn auch deshalb wieder an grosser Bedeutung gewonnen, da geimpfte Besucher sich erneut frei bewegen können (Stand Redaktionsschluss).

Breite Palette von «Polar Dreams»

Schliesslich weist Frank Barth darauf hin, dass der 2020 lancierte Katalog «Polar Dreams», der Ende September neu erscheinen wird, für 2022/23 massiv erweitert wird. «Wir haben diverse neue Verträge mit namhaften Reedereien abgeschlossen um das Angebot an Expeditions-Seereisen in der Arktis und Antarktis sowie in der Ost- und Nordsee abzurunden», sagt Barth.

Die Palette der vertretenen Expeditions-Reedereien umfasst unter anderem den mit Spannung erwarteten Newcomer Swan Hellenic, renommierte Namen wie Hapag-Lloyd Cruises, Ponant, Quark, Albatros Travel, Nicko Cruises oder den hochkarätigen deutschen Cruise-Segel-Spezialisten Sea Cloud. «Wir werden künftig unseren Schwerpunkt im Bereich Expeditions-Seereisen in allen Segmenten weiter ausbauen», gibt Barth die Stossrichtung des Nordland-Spezialisten Glur Reisen bekannt.

(Beat Eichenberger)